Ex-Mitarbeiter: Windows Live in Totenstarre
Nach nur vier Monaten beim so wichtigen Windows Live Projekt verlässt Kennedy geschockt die Riesenbaustelle. Das Mammutunternehmen sei in einer generellen Paralyse erstarrt, lautet sein Fazit. Auslöser sei der massive Knick im Aktienkurs gewesen, der ironischerweise durch die Ankündigung von Windows Live verursacht wurde: “Microsoft habe seine Ausgaben nicht im Griff” lauteten die Kommentare der Börsenanalysten, da Redmond tatsächlich rund 2 Milliarden Dollar in das Projekt pumpen wollte. Der Kurseinbruch hat den Konzern rechnerisch größere Werte gekostet als durch Windows Live jemals verdient werden könnten. Geschockt rudert der Vorstand seitdem zurück und versucht, Budget und Image wieder zu reparieren. Also wurden die Planungen bei Windows Live auf Eis gelegt, was auch Niall Kennedy betraf, der ein Team aufbauen sollte, um Technologien wie RSS und Atom in die Live-Produkte zu implementieren.
Übrig sei vom Projekt ein großer Haufen chaotischer Reorganisation, angehaltener Sub-Projekte, Einstellungsstops und heftigster Budgetdiskussionen; kurz, eine unzumutbare Arbeitsumgebung. Um es mal wieder mit Pille zu sagen: “Es ist tot, Jim!” (Nick Farrell/rm)