“Das Internet belästigt mich”, sagen 9 Prozent
Die Zahl der konkreten Online-Belästigungen nimmt deutlich zu, fand die Universität von New Hampshire im Auftrag des National Center for Missing & Exploited Children heraus. 1.500 Internet-Nutzer zwischen zehn und 17 Jahren wurden intensiv zum Thema Online-Belästigungen befragt. Klares Ergebnis: Minderjährige Internetnutzer sind heutzutage pornographischem Material und Online-Belästigungen stärker ausgesetzt als noch vor fünf Jahren – und das gilt in einem offenen Netz sicher nicht nur für die USA. Einziger Lichtblick, den die Studie vermeldet: Die Zahl der konkreten sexuellen Nachstellungen (Stichwort: Verabredungen) sei zurückgegangen.
Laut der Studie fühlen sich neun Prozent aller Befragten durch das Internet belästigt. Dies bedeutet im Vergleich zur Studie vor fünf Jahren einen Anstieg von rund drei Prozent. Die Zahl der Einzelfälle mit direkter sexueller Nachstellung sank laut YISS von 19 auf 13 Prozent. Laut Meinung der Forscher liegt dies an der zunehmenden Vorsicht der Jugendlichen, die sich heute aufgrund von Aufklärungsmaßnahmen weniger auf fremde Menschen im Chat oder auf komische Anfragen in den Social Networks einlassen.
Zudem hätte nach Meinung der Marktforscher von Harris Interactive auch die Eigeninitiative der Eltern zugenommen. Von 374 befragten Eltern hätten 94 Prozent bereits Maßnahmen ergriffen, die ihre Schützlinge vor den Risiken des Internet schützen und 55 Prozent geben an, dass sie durch bestimmte Software die Online-Aktivitäten ihrer Kinder begrenzen oder blockieren. Allerdings dürften sich die Eltern hier in einem besseren Licht darstellen, denn wer glaubt allen Ernstes, dass 94 Prozent aller Eltern sich wirklich um das Problem gekümmert haben? Der US-Kongress hat übrigens ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, dass Schulen und Bibliotheken auffordert, die Online-Aktivitäten der Schüler zu überwachen. (rm)