Herzlichen Glückwunsch: Das Web wird 15
Was macht eine Website “einflussreich”?

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Das Web ist 15 – ohne Teenager-Wahnsinn

Herzlichen Glückwunsch: Das Web wird 15

Das Web ist 15 geworden! Altersgemäß müsste es nun die Treppen raufstürmen, die Tür zuschlagen, ein paar Flüche ausstoßen und einen ohrenbetäubenden Heavy-Metal-Sound durchs Haus dröhnen lassen, statt beim Abendessen bei den Eltern zu sitzen.

Dass es ganz so schlimm nicht ist, darüber freuen sich natürlich alle, für die das Netz heute zum ganz alltäglichen Wahnsinn gehört. Tatsächlich gebärdet es sich nur halb so pubertär, eher wie ein 21-jähriger Universitätsgänger, der entweder studiert oder sich zwischendurch mal sinnlos betrinkt.

Anlässlich dieses Geburtstags also hat der Observer eine Liste der Top 15 einflussreichen Websites veröffentlicht, ausgewählt von John Naughton, dem “Netzspezialisten”. Die Liste bringt nicht allzu viel Überraschendes. Namen wie eBay, Craigslist, Napster, Google, Yahoo, Salon, Friends Reunited und Shashdot sind dabei, allesamt fast jedem bekannt, der auch nur im Entferntesten Bekanntschaft mit dem Internet gemacht hat ? auch wenn er vielleicht noch nicht zu den aktiven Besuchern gehört.

Interessanterweise sucht man eine Website, auf der man sich Rat zum Erstellen einer guten Website holen könnte, auf der Liste vergeblich. Ich bin sicher, Jakob Nielsen fand es nicht nur anstrengend, durch den Observer-Artikel zu navigieren, sondern auch schmerzlich, die eigene Site nicht auf der Liste zu sehen. Schließlich hat dieser Mann eine Menge Zeit in sein Projekt gesteckt: Empfehlungen, wie gute Websites gemacht werden.

Websites, die die Welt veränderten

Herzlichen Glückwunsch: Das Web wird 15

Aber zurück zu den Websites, die nach Meinung der Zeitung die Welt verändert haben – eine Redewendung, die fast immer übertreibt, es sei denn man spricht von Erfindungen wie dem Telefon, von Weltkriegen oder der Entdeckung Amerikas. Aber natürlich haben all die genannten Sites auf ihre Weise etwas bewegt.

Wer hätte je daran gedacht, eine alte, vergammelte Vase mit dem Abbild zweier zankender Raufbolde zu erwerben, bevor es eBay gab? – Okay, ein paar Verrückte vielleicht, aber jetzt könnte das jeder sein. Früher musste sich jemand, der vielleicht einen alten Schulfreund wieder einmal treffen wollte, entweder an den Psychiater oder die Lokalredaktion einer Zeitung verweisen lassen, um eine Annonce aufzugeben. Heute genügt ein Besuch bei Friends Reunited, und schon gelangt man in den Dunstkreis der Angebeteten oder kann dem Erzfeind endlich zu Leibe rücken. Und auch wer eine Begegnung der heißeren Art sucht, braucht nicht mehr die Wände der Tankstellen-Toilette zu bekritzeln, sondern kann sich stattdessen gemütlich vor Craigslist einrichten – auch nicht viel zivilisierter, aber einfacher und bequemer – so scheint es jedenfalls.

Andere Sites sind noch neuer, aber doch schon recht einflussreich – warum sollte sich sonst Rupert Murdoch dafür interessieren, eine von ihnen zu kaufen? Ich spreche von Sites wie YouTube, Wikipedia und MySpace, die alle erst in den letzten drei Jahren aufgetaucht sind. Sie sind gute Beispiele für moderne Onlinesysteme, bei denen die Allgemeinheit gleichzeitig zu Betreibern und Benutzern wird – nach dem Prinzip: von vielen, für viele!

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