Brasilien will Google zur Herausgabe von Nutzerinformationen zwingen

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Nachdem AOL öffentlich für die Herausgabe von User-Daten seiner Suchmaschine geächtet wurde (wir berichteten), soll Google nun auf Geheiß brasilianischer Behörden Informationen über kriminelle Machenschaften in seinen Angeboten geben und die betroffenen Nutzer enthüllen. Das berichtet die Agentur AFP.

Im Fokus des Streits ist die von Google angebotene Community-Plattform Orkut. Diese ermöglicht Freunden den Kontakt und den Aufbau eines Netzwerkes. Um rassistische, diskriminierende und pornografische Aktivitäten sowie Kindesmissbrauch auf diesen Seiten effizienter zu bekämpfen, soll Google den Behörden mit ausführlichen Informationen zuarbeiten. Dies könnte als Selbstverständlich angesehen werden, in Mountain View sträubt man sich jedoch noch gegen die Preisgabe der Daten.

Ein brasilianisches Gericht hat nun eine Frist von 14 Tagen gesetzt in der Google Zeit hat, seine Kooperationsbereitschaft zu überdenken. Bei Überschreitung der Frist droht dem US-Unternehmen eine Strafe von 23.000 Dollar pro Tag. Zudem wurde in der gerichtlichen Anordnung der moralische Schaden durch Orkut auf 61 Millionen Dollar beziffert. Zusätzlich zu den empfindlichen Tagesstrafen droht das Gericht mit der Abschaltung von Orkut. (ah)

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