Endlich: Geschäftsmodell für kostenlose Internet-Musik
Bringt der “Frosch” die Zuhörer zum Hüpfen?

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Kostenlos? Wie leichtgläubig!

Endlich: Geschäftsmodell für kostenlose Internet-Musik

Universal hat sich also mit Spiralfrog zusammengetan (wir berichteten), um kostenlos Musik anzubieten. Wirklich? Ich habe die Befürchtung, dass das Wort “leichtgläubig” nicht mehr existent ist. In allen Berichten zu Spiral Frog, die bis jetzt erschienen und die “kostenlosen Musik-Download” beschreiben, hat es noch niemand verwendet.

Ich sitze da, höre den BBC-Sender “Radio2” und bezahle niemanden dafür. Und das noch ohne jegliche Werbe-Unterbrechungen! Wenn ich aber Werbung will (Universal Music meint wohl, dass man darauf abfährt) kann ich auf einen anderen Radiosender umschalten.

Der Hauptunterschied zwischen dem Aufzeichnen eines Musikstücks vom Radio und dem Herunterladen von Universal besteht darin, dass ich es für immer behalten kann, wenn ich es mit der Software “Replay Radio” aufzeichne.

Alles “verschenkt!?

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Universal “verschenkt” also nicht seine halbe Musikalienhandlung. Sie tun das, was sie schon immer getan haben – Radiosender das Zeug spielen lassen, jetzt eben Internet-Radio. Der Unterschied hier ist, dass der “Sender” ihnen gehört.

In den Newsgroups wird es wohl zu heißen Debatten kommen, wie man das Material von Spiral Frog auf MP3 ohne das Modul “Selbstzerstörung nach sechs Monaten” herunterladen kann.

Diese Erörterungen werden sich wohl sehr von denen unterscheiden, wo es darum geht: “wie bekomme ich die Musik von den schwarzen Vinyscheiben auf MP3?”. Allerdings sind die technischen Aspekte in beiden Fällen für den Durchschnitts-Teenie etwas zu anspruchsvoll, um sich Zeit dafür zu nehmen, sich in die Thematik einzulernen. Dennoch gibt es feine Unterschiede in der Klanqualität.

Feine Masche!

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Werden die Durchschnitts-Teenies bei ihrem Musikkonsum darauf abfahren? Wahrscheinlich nicht. Es hat schon viele gegeben, die mit der Masche “Bezahlung durch Ertragen von Werbung” durchkommen wollten, und wenn diese wirklich effektiv ist – und man zuhören muss – steigen die Leute nicht darauf ein. Und wenn man sich einen Tee machen kann, während die Werbung läuft, tun die Leute das auch.

Das könnte aber irreführend sein. Ich habe das Wort “Masche” anstelle von “Marketingstrategie” verwendet, weil die meisten Leute, die solche Vorhaben angekündigt haben, sie nie wirklich zum Laufen bringen wollten. Zumindest wenn man danach urteilt, wie sie es versucht haben. Wären sie professionell vorgegangen, wie das vielleicht bei Universal der Fall sein wird, hätten sie Erfolg haben können.

Ich wette aber, dass Universal sich nicht darum schert, ob die Werbung funktioniert oder nicht. Solange ein paar Kids “kostenlos” Musik herunterladen und ihren Kumpels sagen, wie cool das ist, werden einige von denen ins Geschäft gehen und sie dort ganz offiziell kaufen.

Die einzig leichtgläubigen Personen sind also nur diejenigen, die feierlich mit eingestimmt haben, dass man es hier mit einem Durchbruch bei den kostenlosen Musik-Downloads zu tun hat. Und genau das ist es eben nicht! Es ist eine Marketingmethode um den Verkauf von Titeln aus dem Universal-Katalog zu steigern. Und ich wette, das funktioniert?

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