Freies Podcasting? Dunkle Wolken am Horizont!

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Ein Content-Provider, ob nun Verlag, TV-Station, Händler oder Datenbank, kann zwar von Raubkopierern bestohlen werden, aber er darf immerhin seine Anwälte und die Behörden loshetzen, um seine Rechte einzufordern und zu wahren. Die Besitzer von Backbones, Kabelfirmen oder den eigentlichen Sendern haben es da schon schwerer, denn sie besitzen ja nur die technische Basis, aber oft nicht die Copyrights zu dem Material, das sie für Kunden auf die Reise schicken. Jene sind aber ungehalten, falls die Signale irgendwo abgezapft und die Sendungen komplett geklaut werden. Für solche Fälle, die offenbar immer häufiger werden, wollen sich die Betreiber der Infrastruktur nun etwas einfallen lassen. Ein Entwurf eines Abkommens wurde schon mal von der “World Intellectual Property Organization” umrissen. Er wüde den Verbreitern zeitweise Rechte ähnlich den Urheberrechten über das Material zusprechen. Wie lang? Nur so für 50 Jahre. Das klingt extrem und rief gleich mal die “Electronic Frontier Foundation” auf den Plan, die hier vor allem das freie Podcasting in Gefahr sieht. “Das würde bedeuten, dass jeder, der Mediendateien durch seine Infrastruktur durchleitet – und sei es nur ein Server – sich einmischen könne oder an einen Erfolg dranhängen”, warnt die EFF.

Wer bereits Rechte auf das versendete Material besitzt, müsste es unterwegs wie bei Zollstationen stets nachweisen. Das klingt nach einer Monster-Bürokratie, die hier geschaffen würde. “So würde Innovation verhindert und das klare Recht der Bürger, sich zu äußern und freien Zugang zu Informationen zu haben, beschnitten”, echauffiert sich die Foundation. Sie sieht die ganze Natur und Struktur des Internets in Gefahr.
Weitere Ausführungen zum Broadcast-Vertrag und den Quasi-Copyrights hat EFF-Mitglied Cory Doctorow in seinem Boing Boing Blog festgehalten. Er fordert vor allem die Podcaster-Gemeinde auf, die heraufdämmernde Regelung zu bekämpfen und den offenen Brief der EFF zu unterschreiben. (Will Head/rm)

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