Telekom muss VDSL-Netz öffnen
Trotz hoher Investitionen: Die Deutsche Telekom muss auch ihr VDSL-Netz der Konkurrenz öffnen. Diese Entscheidung wurde dem Konzern heute von der Bundesnetzagentur zugestellt. Damit folgte die Regulierungsbehörde der Ansicht der EU-Kommission, wonach Bitstrom-Zugänge an Reseller abgegeben werden müssen.
Die Telekom hatte ein exklusives Nutzungsrecht für die Infrastruktur gefordert und begründete dies mit dem hohen Investitionsrisiko. Drei Milliarden Euro soll der Netzausbau kosten.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur sei eine Ausnahme von der Regulierung aber nur möglich, wenn über die neue Infrastruktur neue Produkte angeboten werden, die über bisherige Leitungen nicht zu realisieren sind. Die Telekom hat solche Anwendungen aber bisher nicht vorstellen können, hieß es. Sollten entsprechende Angebote gestartet werden, würde die Regulierung neu geprüft.
Die Telekom muss nun binnen drei Monaten ein Großhandels-Angebot für Bitstrom-Zugänge anbieten. Die Preisgestaltung wird dann von der Bundesnetzagentur überprüft.
Die Telekom-Konkurrenten fordern seit längerer Zeit die Bereitstellung von Bitstrom-Zugängen. Dadurch würde es möglich, DSL-Anschlüsse ohne einen zugehörigen Festnetzanschluss zu vermarkten.
Unterstützt wird die Telekom in ihrer Forderung nach zumindest vorübergehender Ausnahme von der Regulierung von einem Gesetzentwurf der Bundesregierung, der kommende Woche im Bundestag beraten wird.
Dass bei der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes das VDSL-Netz doch noch von der Regulierung ausgenommen wird, ist zwar möglich, wird durch den Vorentscheid der Regulierungsbehörde allerdings unwahrscheinlicher. (mt/mk)