Web-Conferencing gegen Meilensammeln
Heutige Meetings laufen wie im Fluge ab – aber online
Reisen wird nutzlos
Web-Conferencing gegen Meilensammeln
Das waren noch Zeiten, als die Möglichkeit zu Dienstreisen als ein Extra beim Job angesehen werden konnte oder wenigstens als notwendiges Übel, mit dem man leben konnte, weil der Nutzen all dieser Kilometer klar auf der Hand lag.
Die Tage dieses Geschäftsmodells sind gezählt, genauso wie sich der altbewährte Bürorhythmus von 9.00 bis 17.00 Uhr mit dem entsprechenden Arbeitsweg seinem Ende zuneigt.
Die Gründe, mal eben für ein Business-Gespräch ins Flugzeug zu springen, verschwinden schnell und die, andere Verkehrsmittel zu nutzen, werden auch immer weniger. Heutzutage reisen wir oft genug eher gemäß dem Prinzip Hoffnung anstatt mit konkreten Erwartungen, fliegen los ohne Sinn und Verstand oder schwingen uns umsonst auf den Zug.
Viele Gründe, Reisen ins Web zu velegen
Web-Conferencing gegen Meilensammeln
Es gibt vielerlei Gründe dafür, weshalb Geschäftsreisende zögern, zum Pass und einer fremden Währung zu greifen. Warum dies “out” ist, hat der Münchner Kollege Joachim Graf von iBusiness wunderbar beschrieben: Hohe Reisepreise, Web 2.0 und hohe Bandbreiten laden zu Online-Meetings und Telearbeut geradezu ein.
Das aktuelle politische Klima macht Reisen zudem weder einfach noch zum Vergnügen. Das gilt besonders für die USA und ihre verwirrenden Visa-Anforderungen, verlängerten Abfertigungszeiten, hochnotpeinlichen Befragungen beim Zoll und Kontrollen von Laptops, Schuhen, Gepäck und Gott weiß was noch.
Die zurzeit erhöhten Sicherheitsstufen werden zweifellos viele Amerikaner von einem Besuch Europas Abstand nehmen lassen – und umgekehrt. Eine Randnotiz, die gegen as Fliegen spricht, ist tragische Geschichte, die zum 25. Geburtstags des PCs in Erinnerung kam: Dass einige Personen aus dem ursprünglichen Entwicklungsteam zusammen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Danach ist IBM nach der Strategie verfahren, Personal, soweit möglich, auf verschiedene Flüge zu verteilen. Dieses Vorgehen wurde vielfach übernommen.
Wozu in die Fene schweifen…
Web-Conferencing gegen Meilensammeln
Jetzt drängt die Frage auf die Tagesordnung, an Bord elektronische Geräte zu benutzen – was den Verlust einiger Arbeitsstunden zur Folge haben könnte – aber über den großen Teich zu fliegen, finden sowieso die wenigstens von uns noch lohnenswert. Neuheiten von “drüben” sind inzwischen genauso schnell hier, die Entscheidungen dazu in Sekunden per E-Mail da. Zudem stört das “Handyphonieren” im Flugzeug, wie Kollegin Emma Nash von der Computing schreibt.
Auch Meetings, die eine kürzere Wegstrecke beanspruchen, sind kaum noch zu rechtfertigen. Einmal durch London oder Berlin zu fahren, kann sowohl im Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zwei Stunden dauern und sogar in den Zügen sind die Möglichkeiten, während der Reise zu arbeiten, wahrscheinlich eingeschränkt.
Auch Meetings, die eine kürzere Wegstrecke beanspruchen, sind kaum noch zu rechtfertigen. Einmal durch London oder Berlin zu fahren, kann sowohl im Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zwei Stunden dauern und sogar in den Zügen sind die Möglichkeiten, während der Reise zu arbeiten, wahrscheinlich eingeschränkt.
…wenn das Gute liegt so nah
Web-Conferencing gegen Meilensammeln
Konferenzen, Ausstellungen und andere Menschen- Ansammlungen sind häufig von fragwürdigem Wert und es tut sich der Verdacht auf, dass die Entsendung von Mitarbeitern zu fernen Einsatzorten nur eine Art “Fliegenfänger” darstellt, um Aufmerksamkeit zu erregen und mögliche Kunden durch die eigene Präsenz zu locken.
Die übliche Reaktion auf dieses Argument ist, dass persönlicher Kontakt unersetzlich ist und nichts einem festen Händedruck, Augenkontakt und feuchter Tinte auf Papier den Rang ablaufen kann. Das zieht bei neuen Mitarbeitern oder sogar älteren Betriebsangehörigen, denen effiziente Instrumente in die Hand gegeben werden, um über weite Strecken zu kommunizieren, nicht.
Webbasierte Konferenzen sind billig und effektiv und verschlanken das ganze Geschäftsmodell. Solche hoch entwickelte Instrumente wie der GlobalTable von Teliris, das außerordentliche Konferenzsystem von HP mit Namen Halo und die Panoramakameras von Microsofts RoundTable werden eine unmittelbarere Nutzung ermöglichen, wie auch Email, Instant Messanger, Avatars, Remote Access Software und andere Tools, die Kanten der Internetkommunikation abgeschliffen haben.
Das alte Modell der geschäftlichen Zusammenarbeit wurde aufgebrochen. Die Unternehmen nehmen Arbeitsausfall und Verschwendung nicht mehr so einfach hin und fordern die Zusicherung einer Rendite.
Mit all dem wollen wir nicht sagen, dass es keinen Raum für einen zwischenmenschlichen Dialog gibt, um Vertrauen aufzubauen, die persönliche Reichweite des eigenen Netzwerks zu verbessern und Routinearbeiten zu erleichtern. Aber Tanzparties und Golfplatzgeplauder sollten nicht mit Meetings vermischt werden, bei denen es um eine Entscheidungsfindung zwischen Käufern, Verkäufern und Geschäftspartnern geht.