Handy-Trend: Prügel-Videos beliebt
Mit bedenklichen Ergebnissen warnt die JIM-Studie 2006 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest vor den brutalen Filmbotschaften, die auf dem Pausenhof die Runde machen. Die höchsten Zahlen sind bei den volljährigen Schülern ermittelt worden, doch bei den 12- bis 13-Jährigen liegt die Quote mit 80 Prozent nur wenig darunter.
Gefragt wurde in der Studie sowohl nach Gewalt- als auch Pornovideos. Als Besitzer der verwerflichen Minifilmchen outeten sich lediglich sieben Prozent der Befragten – hier dürfte es aber eine ordentliche Dunkelziffer geben. Dafür spricht, dass erstaunliche 17 Prozent der Befragten zugab, beobachtet zu haben, wie Prügeleien mit dem Handy mitgefilmt wurden. “Viele Eltern wissen noch nicht einmal, dass es so etwas wie Gewaltvideos auf Handys gibt. Wir müssen sie dringendst für dieses Thema sensibilisieren”, betont Thomas Rathgeb, Leiter des MPFS.
Versenden von Gewaltvideos ziehe sich durch alle Bildungsschichten, sei aber bei Jugendlichen mit geringerer formaler Bildung deutlich häufiger. Beide Geschlechter erzählen mit ähnlich starker Intensität von derlei Geschehnissen. Für die JIM-Studie wurden bis Juni 2006 rund 1.200 Teenager im Alter von 12 bis 19 Jahren zu Medienumgang und Informationsverhalten befragt. (rm)