AOL wegen Herausgabe von Daten verklagt
AOL droht ein ausgewachsenes Gerichtsverfahren, weil das Portal im Juli Suchergebnisse von 650.000 Nutzern veröffentlicht hatte (wir berichteten). Einige der Daten ließen Rückschlüsse auf die Nutzer und ihre Absichten zu.
Daher wurde jetzt beim Bundesgericht in Nordkalifornien von der Anwaltskanzlei “Berman, DeValiero, Pease, Tabacco, Burt & Pucillo” aus San Francisco Klage eingereicht. AOL habe das Gesetz “Electronic Communications Privacy Act” sowie Verbraucherschutz- und Werbebestimmungen verletzt.
Für jeden Einzelfall fordern die Anwälte 1.000 Dollar Entschädigung, für jeden Kalifornier allerdings 4.000 Dollar. Das klingt zwar wenig, dürfte sich aber auf etwa 1 Milliarde addieren. Diese Maximalstrafe dürfte AOL realistisch nicht treffen, aber teuer und ärgerlich wird die Angelegenheit garantiert.
Schlimmer noch: Die Anwälte wollen AOL gerichtlich dazu verdonnern, in der Zukunft das Recht zu verlieren, solche Daten überhaupt aufheben und nutzen zu dürfen. “Wir glauben, dass die Firma sich angewöhnt hat, jede kleine Information über ihre Nutzer aufzuzeichnen und über Jahre hinweg aufzuheben, um es vielleicht noch mal zu nutzen”, kritisiert die Klageschrift. AOL gab noch keinen Kommentar ab. (rm)