Hilfe für geprellte User
Die Web-Abzocke geht weiter
Viel zu teuer
Hilfe für geprellte User
Ob Produktproben, kostenloser SMS-Versand oder Gewinnspiele das Internet ist eine Spielwiese für dubiose Services. In den letzten Wochen und Monaten hat die Abzocke im Internet eine neue Dimension erreicht: Immer mehr Leser beschweren sich im PC-Professionell-Blog über Rechnungen zwielichtiger Usenet-Services.
Internet-Surfer, die einschlägige Webseiten besuchen, zum Beispiel Edonkey-Linkportale, werden von Werbe-Bannern bombardiert, die die Angebote von Alphaload, Firstload und Usenext anpreisen. Bei diesen vollmundig angepriesenen »Download-Paradiesen« handelt es sich aber um nichts weiter als schnöde Usenet-Zugänge. Allerdings zu deutlich höheren Preisen, als dies normal ist. Alphaload und Firstload stellen für ein monatliches Downloadvolumen von 50 GByte 19,95 Euro respektive 19,90 Euro in Rechnung, bei Usenext kosten 50 GByte 24,95 Euro. Zum Vergleich: Giganews.com offeriert für unter 20 Euro im Monat eine Flatrate.
Kein Login, trotzdem Rechnung
Hilfe für geprellte User
Besonders aggressiv geht im Zusammenhang mit der Abrechnung nach wie vor Centurionet zu Werke. Auf der Startseite wirbt das von der Quartex Ltd. betriebene Angebot damit, dass »Sie 1 Woche lang bis zu 1 GB runterladen können runterladen bis der Arzt kommt, ohne Risiko!«. Hinweise auf eventuell anfallende Kosten finden sich auf der Startseite nicht. Und genau darauf basiert das Geschäftsmodell: Arglose Kunden, die das Kleingedruckte nicht aufmerksam lesen, sondern sich schnell durch die einzelnen Seiten klicken, entgeht so möglicherweise der Hinweis auf Kündigungsfrist und Kosten.
Bei Centurion.net sind das exakt 94,60 Euro, die dem Kunden in Rechnung gestellt werden unabhängig davon, ob er die Leistung tatsächlich in vollem Umfang in Anspruch genommen hat. Im PCpro-Blog häufen sich Postings von Nutzern, die zwar versucht haben, sich anzumelden, bei denen der Login aber nicht klappte.
Centurionet ist aber nicht das einzige von der Quartex Ltd. betriebene Web-Angebot. Auch für Prima SMS, Prima Win und Hackers Blackbook ist das Unternehmen zuständig.
Gemeinsam dagegen vorgehen
Hilfe für geprellte User
Dass der Nutzer aber nicht machtlos ist, zeigt das Beispiel SMS-heute.com. Nach massiven Beschwerden von Anwendern, hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen Klage gegen das Betreiberunternehmen eingereicht. Recherchen von PC Professionell und Spiegel Online zufolge ermittelt »auch die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen das Unternehmen wegen des Verdachts auf Betrug, Nötigung und Erpressung«. Das Unternehmen, das mehrere, allesamt an der URL »-heute« erkennbare Angebote unterhält, arbeitet nach der gleichen Masche, wie die dubiosen Usenet-Provider: Anwender, die die Testphase nicht fristgerecht kündigten, wurden zur Kasse gebeten.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Andreas & Manuel Schmidtlein GbR laut Impressum unter anderem auch für Latein.de, Lexikon.de und Vornamen.de zuständig ist. Eine Denic-Anfrage zeigt aber, dass in allen drei Fällen ein gewisser Bernhard Syndikus als administrativer Ansprechpartner eingetragen ist. Und diese Person dürfte spätestens seit dem Fall FTP-Welt.com (Link zu Golem) bundesweit bekannt sein. Eine sehr interessante Liste dubioser Domains, die eine Reihe bekannter Namen enthält, finden Sie übrigens hier.
Welche Tipps Verbraucherschützer geben, um nicht in die Abo-Falle zu tappen, erfahren Sie hier.