Qimonda: Lasst uns bloß mit GDDR4 in Ruhe
Die Amerikaner regen sich gerade auf. Die deutsche Überheblichkeit stößt ihnen auf. Kann ich verstehen, denn die Qimonda-Jungs fielen ziemlich dumm auf: Zunächst mussten sie wohl jedem Messebesucher, der nicht bei Drei auf den Bäumen war, die Info stecken, dass man seit dem Börsengang die Taschen voller Geld habe – nach Abzug der Hurra-Feier seien immer noch gut 400 Millionen Euro übrig. Tja, das ist verdammt stillos. Erstens reibt man so etwas nicht jedem unter die Nase und zweitens könnt IHR nichts dafür. Das Geld wurde nicht durch tolle Leistung verdient, sondern in gutem Glauben von Investoren in Eure Firma investiert (ob die das schon bereuen?). Genau genommen ist das also gar nicht Euer Geld, denn Aktionäre wollen es eines Tages mit Dividende zurück haben.
Das war schon mal ein schöner Einstieg. Doch die Deutschen Ingenieure konnten noch besser: Sie gaben damit an, dass sie nun die Xbox 360 mit Millionen von GDDR-3-Speicherchips ausrüsten dürfen. Gut, eine lässliche Sünde. Nach dem GDDR-4 gefragt, zeigten sie den Leuten die kalte Schulter. Da stehe man doch drüber, um die Generation kümmere man sich erst gar nicht, man beschäftige sich lieber gleich mit dem GDDR 5 (blasiert die Nase hebend…). Mmh. Also erstens wäre der erste GDDR-4 mit 1 GHz leicht vom 1-GHz-GDDR-3 abzuleiten. Selbst die späteren 1,2 bis 2,4 GHz-Varianten sollten gute Ingenieure nicht um den Schlaf bringen. Zweitens: Was sind denn die tollen GDDR-5-Specs, mit denen Qimonda der Welt so weit voraus ist? Deren Antwort? Schweigen, eisiges Schweigen. Was für ein gelungener Auftritt… (Theo Valich/rm)