Windows XP – Anonymität nicht immer gewährleistet
Geben Sie Acht auf versteckte Dateien beim Dokumente versenden
Auch am PC ist Anonymität nicht gewährleistet: Windows und die meisten Applikationen protokollieren fleißig mit, wenn Sie einen Brief schreiben oder im Internet surfen. Dahinter steckt kein Geheimdienst, sondern der Dienst am User. Sie gelangen so bequem auf die Webseiten des vorherigen Tages oder verfolgen die Überarbeitungsschritte eines Word-Dokuments.
Was dem Komfort dient, kann aber auch geheime Informationen preisgeben. So gab das Pentagon letztes Jahr einen Untersuchungsbericht zur Erschießung des italienischen Geheimdienstagenten Nicola Calipari heraus, in dem einige Stellen geschwärzt waren. Die veröffentlichte PDF-Datei enthielt jedoch auch unsichtbare Metadaten, die ebenfalls aus dem ursprünglichen Word-Dokument exportiert wurden. Wer im Originaldokument die geschwärzten Passagen mit dem Textauswahl-Werkzeug markiert und in die Zwischenablage kopiert, macht sie durch Einfügen im Editor wieder sichtbar. Neben der kompletten Bearbeitungshistorie können Officedateien auch Kommentare enthalten, die möglicherweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Aber auch Metadaten wie der Autoren- und Firmenname sowie der Pfad zum Netzwerkserver, auf dem die Datei gespeichert ist, werden unsichtbar im Dokument gesichert.
PCpro-Tipp: Entfernen Sie vor dem Versand von Office-Dateien alle unsichtbaren Inhalte wie Makros oder gelöschte Textpassagen. Microsoft stellt hier kostenlos ein Add-In zum Entfernen verborgener Daten (Remove Hidden Data, RHD) bereit. Sie finden es, wenn Sie im Suchfeld von www.microsoft.de den Programmnamen rhdtool.exe eingeben. Nach der Installation des Add-Ins steht unter Datei der neue Menüpunkt Verborgene Daten entfernen zur Verfügung, womit ein sauberes Dokument erzeugt wird. Alternativ speichern Sie Ihre Dokumente im Rich-Text-Format (RTF).