Vivendi streitet weiter mit Deutscher Telekom (Update)
Im Clinch mit der Deutschen Telekom hat Mischkonzern Vivendi den Kampf um den vakanten 48-Prozent-PTC-Anteil (wir berichteten) noch nicht ad acta gelegt. Wie das Unternehmen gestern in Paris mitteilte, will es den Erwerb der Elektrim-Beteiligung durch die Deutsche Telekom gerichtlich anfechten und Ausgleichszahlungen erstreiten.
Die Vereinbarung zwischen Elektrim und der Telekom habe “keine legale Basis”. Vivendi habe am vergangenen Montag eine einstweilige Verfügung erwirkt, wonach beide Unternehmen nicht miteinander hätten verhandeln dürfen, hieß es zur Begründung.
Zuvor hatte aber der Internationale Schiedsgerichtshof in Wien in einem weiteren Urteil bestätigt, dass PTC (Polska Telefonia Cyfrowy) mehrheitlich im Besitz der Telekom ist. Demzufolge muss die Telekom nun eine erste Zahlung in Höhe von 604 Millionen Euro für die von Elektrim übernommenen Anteile leisten. Die Überweisung sei bereits erfolgt.
Paris reklamiert den 48-Prozent-Anteil an PTC für sich, da die Beteiligung früher im Besitz der Holding Elektrim Telekomunikacja (ET) war, einem Gemeinschaftsunternehmen von Vivendi und der polnischen Elektrim. Seit 2004 hatten allerdings österreichische und polnische Gerichte geurteilt, dass Elektrim seinen PTC-Anteil nicht in die Holding einbringen dürfe.
Die Deutsche Telekom, die bisher 49 Prozent an PTC hielt, hatte eine Kaufoption auf die 48 Prozent gezogen, deren Gültigkeit Vivendi bei verschiedenen Gerichten angezweifelt hatte. Vor knapp zwei Wochen bot Vivendi der Deutschen Telekom 2,5 Milliarden Euro für deren 49-Prozent-Anteil, was die Bonner aber ablehnten. PTC kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von umgerechnet 1,71 Milliarden Euro und wies dabei einen Überschuss von 293 Millionen Euro aus. (rm)