Deutsche IT-Firmen finanzieren George W.
Über 1,7 von gut 2,5 Millionen US-Dollar aus der deutschen Wirtschaft gehen an die Republikaner, der Rest bleibt den Demokraten. Das geht aus einer Studie hervor, die das unabhängige “Center for Responsive Politics” in Washington für die Financial Times Deutschland erstellt hat. DaimlerChrysler spendiert sogar 71 Prozent den Republikanern, prozentual übertroffen von der Softwareschmiede SAP, die 78 Prozent für Bush und seine Freunde übrig hatte. Ist das nicht diese Firma in Walldorf, in der ein Betriebsrat als überholte Institution aus dem frühen 17. Jahrhundert gilt?
Weil Wahlspenden in den USA zwar noch mehr Einfluss auf die Politik haben dürften, aber andererseits doch transparenter sind, können wir in einer PDF-Datei detailliert nachlesen, wie weitere Firmen von Infineon über Siemens bis T-Mobile Geld zur Pflege der amerikanischen politischen Landschaft einsetzen.
Wie die Zahlen zu interpretieren sind, erklärt die Financial Times sehr schön: “Nach amerikanischem Recht dürfen nicht Unternehmen selbst, sondern nur ihre Mitarbeiter Geld an Parteien oder Politiker spenden. Dennoch reflektiert die Verteilung des Spendenaufkommens die politischen Präferenzen der Unternehmen.”
Und das funktioniert so: Die einzelnen spenden ganz freiwillig über die “Political Action Committees” (PACs) der Unternehmen. Welche Kandidaten und Parteien die Kohle bekommen, entscheiden anschließend Manager und Lobbyisten der Unternehmen.
Das wiederum spricht für die mäßige Qualifikation der Manager in den deutschen Unternehmen. Denn die amerikanische Wirtschaft hat schon eine Kehrtwende gemacht und sich von den Republikanern abgesetzt, die die Kongresswahlen voraussichtlich verlieren.
Vielleicht sollten auch gleich ein paar Manager der deutsch-amerikanischen Tochterfirmen mit abgewählt werden? (bk)