Red Hat: Wir schützen unsere Kunden vor Patentklagen
Der in den USA führende Linux-Distributor sichert seine Kunden ab sofort durch eine Freistellungsklausel ab. Enthüllt wurde es still und leise in einer FAQ-Seite. Red Hats Chefsyndikus Mark Webbink bestätigte gegenüber VNUnet die Gültigkeit der neuen Gewährleistungsverpflichtung ab dem 3. November 2006. Man habe es nicht an die große Glocke hängen wollen, weil die rechtliche Rückversicherung für Linux doch gar nichts Besonderes sei.
Genau diese Absicherung gegenüber möglichen Schadenersatzforderungen war der Open-Source-Gemeinde jedoch ausgesprochen wichtig, seit die Abzockerfirma SCO behauptete, das geistige Eigentum an den LINUX- und UNIX-Betriebssystemen zu besitzen, und ganz dreist Lizenzgebühren forderte. Microsoft wird in dieser Hinsicht als größte Bedrohung und auch als finanzieller Anstifter hinter SCO gesehen. Denn die Borg haben durch Open-Source-Alternativen zu ihrer proprietären Software-Bastion am meisten zu verlieren.
Red Hat hat die rechtliche Freistellungsgarantie in die “Open Source Assurance” aufgenommen. Dieses Programm dient dazu, Firmen die Anwendung von Open-Source-Software zu ermöglichen, ohne Unannehmlichkeiten durch rechtliche Probleme befürchten zu müssen.
Während Red Hat die aktuelle Änderung herunterspielt, sagt Open-Source-Analyst Raven Zachary von der 451 Group ganz klar, dass Red Hat so und nicht anders auf den Novell-Microsoft-Pakt reagieren musste. Außerdem hatte Oracle in der Woche zuvor Support und Freistellung für Benutzer der Distribution “Red Hat Enterprise Linux” angeboten.
“Die Gewinner sind die Linux-Kunden”, meinte Raven zu VNUnet. “Jetzt gibt es drei Anbieter eines rechtlich abgesicherten Linux im Markt.” (Tom Sanders in Kalifornien/bk)