Justiz ermittelt gegen BenQ Mobile

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Die Münchner Staatsanwaltschaft hat mit dem Insolvenzverwalter von BenQ Mobile Kontakt aufgenommen und ermittelt gegen das Management des gescheiterten Handy-Herstellers. Münchens Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld zufolge geht es um verspätete Insolvenzantragstellung und einige Bankrottdelikte. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Auslöser für die Ermittlungen ist ein Brief von Finanzchef David Wang, der bereits Mitte August Vorstandschef Clemens Joos warnte: “Wir haben null Budget mehr”. Zu diesem Zeitpunkt schloss der Handy-Hersteller aber noch Aufhebungsverträge mit mehreren hundert Beschäftigten ab ? in einer Gesamthöhe von mindestens 27 Millionen Euro. “Dieser Finanzbedarf war bei Abschluss der Vereinbarungen mutmaßlich gar nicht vorhanden”, heißt es laut SZ in einer Strafanzeige ehemaliger Mitarbeiter.

Dazu kommt: das Unternehmen hat wohl schon Ende Juni falsche Angaben über die Anzahl der im zweiten Quartal verkauften Handys gemacht, statt 10,7 Millionen waren es nur 7,4 Millionen Stück. Die gesamte Belegschaft sei belogen und betrogen worden, erklärte der Gesamtbetriebsrat von BenQ Mobile, Josef Michael Leuker.

Doch das sind nicht die einzigen Vorwürfe. Der FTD sagte Staatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld, dass es auch um die Zweckentfremdung von Geldern gehe. Wangs Brief allein ist dem Blatt zufolge kaum ausreichend, um den Vorwurf der Insolvenzverschleppung zu erhärten. “Erst wenn BenQ Mobile nachweislich keine ausreichende Liquidität zur Zahlung seiner fälligen Verbindlichkeiten mehr gehabt hätte und aus Taiwan kein Geld mehr zu erwarten gewesen wäre, dann läge der Verdacht einer Insolvenzverschleppung nahe”, bestätigte Thomas Kind, Anwalt für Insolvenzrecht. (dd)

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