Ubuntu-Gründer: Oracle sollte Red Hat kaufen
Shuttleworth begrüßt es, dass auch Oracle in den Linux-Markt kommt. Er hält es aber für zu aufwendig, wenn Oracle mit laufenden Änderungen an der Red-Hat-Edition arbeitet. Im Gespräch mit The Register mutmaßte er daher:
“Ich denke also, in zwei oder drei Jahren werden sie Red Hat kaufen und sagen: ‘Schön. Das ist jetzt unsere Plattform.’ Oder sie machen ihren eigenen Zweig und sagen: ‘Das hier ist Oracle Linux. Wir haben es gemacht, und vergesst das mit der Kompatibilität.’ Oder er setzt etwas wie Ubuntu ein, weil sie da keine Markenzeichen abreißen und auch nicht das Gefühl haben müssen, uns dafür bezahlen zu müssen.”
Zum Microsoft-Novell-Pakt hat der Ubuntu-Guru auch eine klare Meinung: “Im wesentlichen macht Microsoft ein Spiel mit dem geistigen Eigentum. Zum zweiten muss man nur der Spur des Geldes folgen. Wir sehen, wie 240 Millionen Dollar von Microsoft zu Novell wandern, und von Novell kommen nur 40 Millionen zurück. Ich bin sicher, dass Novell die 200 Millionen Dollar nur bezahlt bekam, um auf dieser Bühne zu stehen, und Microsoft möchte für diese Investition etwas zurückbekommen. Und nicht von Novell. Ich glaube, sie wollen sich einen Rahmen schaffen, um eine Ertragsbasis unabhängig vom Betriebssystem zu bekommen.”
Auf Novell jedoch gibt Shuttleworth so gut wie keinen Pfifferling mehr:
“Wir haben die Einzelheiten der Abmachung noch nicht gesehen. Novell hat den Plan dahinter noch nicht gesehen. Die Branche ist zugemüllt mit Firmen, die gegen Microsoft ankämpften, dann zu Microsoft gingen als geduckte Partner, um anschließend rücksichtslos niedergemacht zu werden. Wie Palm, Sybase und, äh, Novell.” (bk)
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