IT-Komponenten werden durch schärfere Umweltschutzregeln knapp
Nicht nur der übervorsichtige Einzelhandel und die daraus resultierende Drosselung der Hersteller führt zu einer Verknappung von PC-Equipment in diesem Weihnachtsgeschäft (wir berichteten), sondern auch die Pläne diverser Regierungen in aller Welt. Sie wollen ihre gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich der Umweltverträglichkeit eingesetzter Materialien verschärfen.
Gartner rät den Herstellern, schleunigst ihre Entwicklungsbemühungen zu verstärken, um neben den gültigen auch die kommenden Regeln möglichst bald zu erfüllen. In das gleiche Horn stößt die EU, deren entsprechende Umweltdirektive (Restriction of Hazardous Substances, kurz RoHS) bereits im Juli in Kraft trat. Damit sollen die Hersteller dazu gebracht werden, weniger schädliche Substanzen in der IT einzusetzen. Wer trotzdem in Zukunft mit dem bisher üblichen Mix an Schwermetallen und Giften erwischt wird, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Ab Januar 2007 gelte auch die Abfallbestimmung für Elektrogeräte (Waste of Electrical and Electronic Equipment, kurz WEEE). Sie regelt die Entsorgung der e-Geräte am Ende ihrer “Dienstzeit”.
Gartner erwartet weltweit weitere und schärfere Regelungen in dieser Richtung. So habe sogar China entprechend scharfe Grenzwerte verabschiedet, die ab März 2007 gelten. Japan hat sein Umweltgesetz aus dem Jahr 2000 überarbeitet. Südkorea, Australien und Kalifornien arbeiten an ähnlichen IT-Vorschriften.
Gartner-Analysten Meike Escherich warnt die Hersteller, dass Fehler bei der Produktionsumstellung und -anpassung leicht zu teuren Ladenhütern und auf dem Markt zu Mangelerscheinungen führen könne. Ihrer Einschätzung nach seien künftig 43 Prozent der gesamten installierten PC-Basis von den schärferen Umweltgesetzen betroffen. (Robert Jaques/rm)
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