Mobile Geräte für Unternehmen nicht geeignet?Größe zählt wieder bei mobilen Anwendungen
Riesensprünge bei Mobiltechnik – und dann?
Mobile Geräte für Unternehmen nicht geeignet?
Die Mobilgeräte haben sich seit den Tagen des ersten Palm Pilot prächtig entwickelt. Wer ein sehr gutes Gedächtnis hat, wird sich vielleicht sogar noch an den Psion Organiser und andere Pioniere des “Handheld Computing” der 80er-Jahre erinnern.
Die heutigen Geräte bieten drahtlose Kommunikation, Farbdisplays und die Fähigkeit, mit Anwendungen zu arbeiten, die nur wenig unter den Möglichkeiten liegen, die Desktop-PCs schaffen – aber ist damit die Evolution schon gestoppt?
Ich habe darüber nachgegrübelt, als ich mit einem Beitrag für die Heftbeilage “Mobile IT” aushalf. Einige der neueren Smartphones und drahtlosen Handhelds auf dem Markt unterstützen schon die HSPDA- Erweiterungen zu UMTS-Netzwerken (dieser “High Speed Downlink Packet Access” – HSDPA – ist eine Weiterentwicklung des Mobilfunkstandards UMTS und steht seit April 2006 im gesamten UMTS-Netz von T-Mobile und einigen anderen Anbietern zur Verfügung.)
Damit können Geschwindigkeiten von bis zu 1,4 Mbit/s beim Download erreicht werden – was nicht viel unter denen vieler Breitbandanschlüsse im Festnetz liegt.
Die Frage aber ist: Was wollen die Nutzer mit welcher Bandbreite machen? Wenige mobile Anwendungen würden eine 3G-Anwendung im Moment ausreizen. Es ist zwar immer gut, zum Browsen im Web eine schnelle Verbindung zu haben, aber welche Aktionen werden Sie wohl wirklich auf einem Display von 8 cm Größe ausführen wollen, die eine so hohe Datenmenge benötigen?
Smartphone-Mythen und -Begrenzungen
Mobile Geräte für Unternehmen nicht geeignet?
Es gibt natürlich einen Mythos vom Markt für mobiles Fernsehen und Video-On-Demand – aber das sind ausschließlich Verbraucheranwendungen. Es sei denn, es gehört zu Ihrem Job, immer und überall Fußball zu gucken.
Es scheint eher die begrenzte Größe als die Technologie zu sein, die Mobilgeräte Beschränkungen auferlegt. Wie quetscht man ein Display von annehmbarer Größe und eine brauchbare Tastatur zusammen, ohne bei einem Produkt zu landen, das dem Nutzer die Jackentasche zerreißt? Tatsächlich sind die Geräte in den letzten Jahren eher größer als kleiner geworden, insbesondere weil es schwierig ist, auf dem kleinen Bildschirm die Webseiten zu lesen.
Die Designer haben sich auf eine Handvoll Geräteformate eingeschossen: den Blackberry-Stil mit dem von PCs gewohnten QUERTZ-Tastaturlayout unter dem Bildschirm; das Smartphone nach Schokoriegel-Art; das Muscheldesign und den traditionellen PDA-Stil mit Touchscreen. Alle stellen in irgendeiner Weise einen Kompromiss dar – das Blackberry-Format zum Beispiel verringert den Anzeigebereich zugunsten einer Tastatur.
Forderungen an die nächste Smartphone-Generation
Mobile Geräte für Unternehmen nicht geeignet?
Mittlerweile sind neue Gerätetypen wie der Ultra-Mobile PC (UMPC) auf dem Vormarsch. Diese kommen dem Versprechen nach, den Zugang zu vollständigen Windows-Anwendungen zu ermöglichen – und zwar in Geräten, die nicht viel größer als Smartphones oder PDAs sind. Aber die ersten UMPCs haben Probleme mit der Größe und der erschreckend kurzen Lebensdauer der Batterien – und es mangelt ihnen ganz erheblich an Prozessor-Power, verglichen mit Laptops. Die ersten Modelle haben darüber hinaus ein Anzeigeformat, das eher auf Widescreen-Video-Unterhaltung als auf berufliche Anwendungen ausgelegt zu sein scheint.
Was die mobilen Geräte jetzt brauchen, ist vor allem Innovation im Bereich der Bedienerrführung, damit sie die Begrenzungen durch den Faktor Größe sprengen können und dabei noch leichter zu bedienen sind. Eine Möglichkeit, auf die der Technologiechef von Sony Ericsson während einer Symbian- Smartphone-Veranstaltung vorigen Monat hinwies, ist die Entwicklung von faltbaren Displays.
Außerdem braucht es eine neue Generation von Batterien, die mehr Energie liefern, um den Anforderungen der Nutzer nach Wi-Fi, Bluetooth und 3G Datenverbindungen gerecht zu werden und vielleicht auch noch den gleichzeitigen Betrieb eines GPS-Empfängers ermöglichen. Andernfalls läuft eine weitere Steigerung der Rechenleistung ins Leere.