Intrigen bei der Deutschen Telekom (Update)

Allgemein

Der erst seit drei Wochen regierende Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann wollte eigentlich in der Aufsichtsratssitzung am Dienstag seine Zukunftspläne bekannt geben. Doch bereits im Vorfeld kam es zu Indiskretionen, vor allem, was die Personalpolitik, einen möglichen Stellenabbau und die angedachte Auslagerung zu einem Billig-Ableger angeht. Auch scheint klar, dass Personalvorstand Heinz Klinkhammer schon Ende des Jahres ersetzt werden soll. Erst hieß es, durch Regine Büttner, der Ver.di-Funktionärin und T-Systems-Managerin, doch seit einigen Tagen wird bitter um die Personalie gerungen. Betriebsräte bemängeln ihre Durchsetzungskraft, unvorteilhafte Bewertungen aus ihrer Personalakte wurden indiskret in die Öffentlichkeit getragen. Dann tauchte auch noch ein gefälschter Brief von Ver.di an den Telekom-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel auf, in dem sich die Gewerkschaft angeblich vom eigenen Büttner-Vorschlag distanziere. Büttners Ehemann sitzt übrigens im Ver.di-Bundesvorstand und ist stellvertretender Aufsichtsratschef der Deutschen Post, deren Vorstandschef Zumwinkel heißt. Ein herrliches Gemisch aus Intrigen, lancierten Tipps und halb garen Gerüchten. Selbst Mitspieler sollen Schwierigkeiten haben, die Fraktionen in Konzern und Aufsichtsrat auseinander zu halten. Es komme ständig zu neuen Bündnissen, die genauso schnell wieder zerfallen.
“Was sich in den vergangenen Wochen hier abgespielt hat, hätte ich nie für möglich gehalten”, sagt ein Telekom-Manager, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. “Die Telekom ist wie ein löchriger Käse.” Heißt das, es stinkt zum Himmel? (rm)

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