Visuelle Informationstechnik schreitet voran
Wie die IT zum Augenschmaus wird

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Hersteller setzen auf visuelle Techniken

Visuelle Informationstechnik schreitet voran

Ein interessanter Gedanke: “Die Prozesstechnologien entwickeln sich auch als grafische Techniken”, meinte Hector Ruiz, Aufsichtsratsvorsitzender, Präsident und Firmenchef des Chipriesen AMD neulich in einem Interview. Er bezog sich auf die rasante Verbreitung von Online-Video und dier mächtigen Grafikfunktionen, die für das Betriebssystem von Windows Vista erforderlich sein werden. Deshalb hat AMD nicht ohne Grund 5,4 Milliarden Dollar für den Ankauf von ATI Technologies hingelegt. Der Hersteller des Radeon-Grafikrozessor hat nicht umsonst den Slogen “the ultimative visual experience” markenrechtlich schützen lassen.

Dankenswerterweise hat die OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung – die gewachsene Bedeutung von Grafik ebenfalls zur Kenntnis genommen. In dem soeben erschienenen Bericht mit dem Titel “Ausblick Informationstechnologie” findet die Organisation freundliche Worte für die Rolle von visuellen Darstellungen mittels IT bei der Bewältigung von Naturkatastrophen.

Die OECD stellt darauf ab, dass mit steigender Verarbeitungskapazität “die Kosten sinken werden und größere Datenmengen von den verschiedenen Katastrophenverhütungs- und -vorwarntechnologien verarbeitet, visualisiert und in den Entscheidungsfindungsprozess eingebunden werden können”. Es wird bereits Filmmaterial von Privatpersonen verwendet, die sich am Ort einer Naturkatastrophe befinden, heißt es darin weiter.

Netzhautimplantate und andere Fortschritte

Visuelle Informationstechnik schreitet voran

Ich stimme all diesen Worten zu. Und es gibt eine weitere Technologie in punkto Visualisierung, die die OECD ernst nimmt und die Mut macht: Netzhautimplantate, die vielleicht schon 2009 auf den Markt kommen sollen. Eine winzige Kamera wird auf die Brille gesetztm, und eine Verarbeitungseinheit sendet Funksignale an Silizium-Fotozellen, die mit Elektroden verbunden sind, diese werden in die innerste Schicht der Netzhaut implantiert. Ergebnis: Elektrische Impulse, die das Gehirn direkt über den Sehnerv erreichen.

Zusammen mit einfacher gestrickten subretinalen Implantaten könnte dieses Netzhautimplantat für teilweise Sehbehinderte ein großer Fortschritt sein.

Dennoch ist der Ansatz der OECD bezüglich visueller Technologie etwas arg exotisch. Glücklicherweise kommen Naturkatastrophen und Blindheit relativ selten vor. Viel wichtiger ist sie für Anwendungen im täglichen Leben.

Schon lange vor YouTube und den aktuellen Debatten über die radikal-islamische Sichtweise der Welt war klar, dass die Ausdrucksfähigkeit des Gesichts zukünftig eine äußerst wesentliche Rolle für die Produktivität spielen wird. Mit der Verbreitung von “Web 2.0” – also dem sozialen Netz – können wir damit rechnen, dass Videomitteilungen, die Gesichter zeigen – und natürlich auch Live-Videokonferenzen – immer größere Verbreitung finden.

Die Leonardos der IT müssen ans Werk

Visuelle Informationstechnik schreitet voran

Gesichtserkennung, Gesichtssynthese, sprechende Photoshopversionen, Simultanübersetzungen, die sowohl Lächeln als auch Stirnrunzeln mitverarbeiten – all das gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die maschinelle Grafikverarbeitung wird sich auf Gesichtserkennung und -Darstellung konzentrieren.

So wie die Dinge liegen, ist die Masse der Programmierer und IT-Chefs auf die “visuelle Sensibilität” von morgen schlecht vorbereitet. Sie ist wissenschaftlich ausgebildet und nicht künstlerisch, beherrscht Daten, aber nicht den Ausdruck eines Gesichts oder die Psychologie des Lächelns.

Das wird sich ändern müssen. Leonardo da Vincis, an die IT-Front !

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