Geschichts-Abfall: ICANN räumt im Domain-Dschungel auf
Zwar hat das Internet über die vergangenen Jahre neue Domains wie “.eu” oder “.travel” hinzubekommen – doch die unnützen Altlasten sind noch nicht weggefallen. Dennoch existieren einige Websites, die die Domains von Ländern nutzen, die es eigentlich nicht mehr gibt.
Zeit, einmal ordentlich aufzuräumen, hieß es auf einer Konferenz der “Internet Corporation for Assigned Names and Numbers” in in Sao Paulo in Brasilien. Diese Woche beginnt die ICANN, Vorschläge für den Umbau anzunehmen.
Wegfallen wird wahrscheinlich “.su”, das Kürzel für die nicht mehr existente Sowjetunion. Aber auch das “.yu” der früheren Republikenvereinigung aus Serbien und Montenegro steht zur Disposition – die Staten planen ihre eigenen Ländercodes: Serbien startet “.rs” und Montenegro “.me”. Und da eine Google-Suche noch immer Millionen von “.su”- und “.yu”-Sites findet, ist der Aufräumprozess auch mit der technischen Herausforderung verknüpft, bisherige Websites noch ereichbar zu halten – und dabei politische Zerwürfnisse zu vermeiden. Das Gleiche gilt für “.tp”, die frühere Länderkennzeichnung für Osttimor – obwohl dafür jetzt “.tl” gnutzt wird, bleibt die Frage, was mit den 150.000 übrigbleibenden .tp-Domains geschieht..
“Wenn die Domain-Endungen neu strukturiert werden, sind Konflikte wahrscheinlich”, kommentiert der australische Sydney Morning Herald.
Eine formelle Vorgehensweise für die Zukunft soll in einer Arbeitsgruppe gefunden werden – Kommentare und Vorschläge akzeptiert die ICANN bis Ende Januar. Das geplante Papier gilt für Neuanmeldungen und Streichungen – auch mit Sonderzeichen aus anderen Spachen (mk)