Internet Explorer als Telefon
Microsoft will den Internet Explorer zum Telefon machen. Geschäftsanwender sollen ab Sommer 2007 auf ähnliche Weise auf ihr Firmentelefon zugreifen können wie beim Abruf von E-Mail per Webbrowser. Voraussetzung ist der Betrieb eines Office Communication Server 2007 (OCS). Dessen Markteinführung ist für Mitte nächsten Jahres in Aussicht gestellt.
Mit dem OCS steigt Microsoft in die Festnetz-Geschäftstelefonie ein. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des Live Communication Server (LCS) für das unternehmensweite Instant Messaging. Allerdings ist die Nachfrage nach dem LCS gering – er gilt als zu teuer für den gebotenen Funktionsumfang. Microsoft erweitert ihn nun um die Firmentelefonie. Zusammen mit der Clientsoftware Office Communicator 2007 soll er dort herkömmliche Telefonzentralen (PBX) ersetzen, wo Firmen zur Sprachtelefonie per Datenleitung wechseln wollen.
Microsoft steigt spät in dieses Geschäft ein, in dem Konkurrenten wie der Netzwerkausrüster Cisco Systems bereits Fuß gefasst haben. Deshalb lockt der weltgrößte Softwarekonzern mit Zusatzfunktionen wie webbasierten Anrufen über den Geschäftsanschluss. Diese sollen von jedem Computer mit Breitband-Internet und aktuellem Internet Explorer aus möglich sein. Der Zugriff auf das Telefon in der Firma erfolgt hierbei über eine SSL-verschlüsselte Website. Eine VPN-Verbindung ins Unternehmensnetz ist nicht nötig. Umgekehrt sind reisende Mitarbeiter über ihren Büroanschluss erreichbar, sobald sie übers Web am Office Communication Server ihres Betriebs angemeldet sind. (dbm/mto)
(Bild: 2006 JupiterImages Corporation)