Gesichter-Suchmaschine ruft Datenschützer auf den Plan
Die Datenschützer befürchten, die neue Technologie könne zum Aufspüren von privaten Fotos missbraucht werden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Auch Regierungen könnten auf die Privatbilder zurückgreifen, etwa um Demonstranten auf Aufnahmen ausfindig zu machen.
“Das größte Problem sehen wir darin, dass mit dieser Technologie Einblicke in Lebensbereiche möglich werden, die einfach nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind”, kritisiert Christian Jeitler vom österreichischen Verein Quintessenz. Es sei fast unmöglich, festzustellen, ob jemand eine Privataufnahme ungefragt auf einer beliebigen Webseite veröffentliche. Durch das Durchsuchen aller im Web verfügbaren Bilder würden Lebensbereiche katalogisierbar. Dies böte etwa Behörden einen tiefgreifenden Einblick in das Lebensumfeld einzelner Personen.
Polar-Rose-CEO Nikolaj Nyholm stellte klar, dass die Suchmaschine nicht auf Bilder, die auf einer passwort- oder firewallgeschützten Seite sowie auf Desktop-Computers liegen, zugreifen kann. Außerdem sollen sich unerwünschte Fotos aus der Suchdatenbank entfernen lassen. (bwi)