Länder mit hohem Spam-Ausstoß
World Wide Spam
Europa – schnellst wachsende Spam-Region
Länder mit hohem Spam-Ausstoß
Aus welchen Ländern weltweit am meisten unerwünschter Werbemüll in Form von E-Mails versendet wird, ermittelt das Security-Unternehmen Sophos alle drei Monate. Seit Bestehen der Auswertung liegen die USA mit über 20 Prozent des weltweiten Spam-Aufkommens regelmäßig an der Spitze. Auffällig ist jedoch, dass Nordamerika seinen Spam-Ausstoß stetig senkt: Noch vor zwei Jahren stammten über die Hälfte aller Werbe-Mails aus den USA. Stattdessen gilt nun im Vergleich der Kontinente Europa als die am schnellsten wachsende Spam-Region.
Vor allem Frankreich legt in der Negativ-Liste stark zu:
Das Nachbarland kletterte von Platz 4 (5,2 Prozent) im Juli 2006 auf den dritten Platz (6,3 Prozent) im November. Doch auch die Spam-Mails von deutschen Servern steigen: Zwar konnte Deutschland Rang neun halten, doch wuchs der Anteil im Vierteljahresvergleich um 0,5 auf drei Prozent. Tendenz: weiter steigend.
Ursache: Bilder-Spam
Einen Grund für den Spam-Anstieg sehen Sicherheitsanalysten von Messagelabs in der Verbreitung der Trojaner SpamThru und Warezov, die im Oktober vor allem in Europa ihr Unwesen trieben und befallene PCs in Spam-Bot-Netze einbinden. Unbemerkt wird der eigene Computer so zur Spam-Schleuder umfunktioniert. SpamThru enthält einen Code, durch den auf befallenen Rechnern millionenfach leicht unterschiedliche Bilder-Spam-Mails produziert werden. Den Image-Spam kann aktuelle Anti-Spam-Software nur schwer aussortieren, da die Mails keinen Text enthalten. Das Sicherheitsunternehmen Ironport schätzt, dass täglich 5 Milliarden solcher Werbe-Bilder verschickt werden.
Warezov setzt auf Masse: Innerhalb von 24 Stunden tauchten im Oktober rund 900 000 leicht veränderte Exemplare der Malware auf. Das ist Schwerstarbeit für Antivirus-Unternehmen, die versuchen, mit ihrer Software auch Mutationen bekannter Malware zu erkennen.
Nur 200 Spam-Gangs
Von wem die Werbung genau kommt, will Spamhaus festgestellt haben. Demnach stammen 80 Prozent allen Spams von nur 200 sogenannten Spam-Gangs, bestehend aus rund 500 Personen. Sie tarnen sich neuerdings auch als Internet-Service-Provider. Beschwerden wegen Spam von übergeordneten Providern werden von den falschen ISPs auf eine ebenfalls erfundene Kundschaft zurückgeführt. So gewinnen die Gangs Zeit, um Spam abzusetzen, bevor sie an einem anderen Ort erneut als kleiner, braver ISP auftreten.