Wie Verbraucher die Geschäfts-IT verbessern helfen
Zusammenwachsen von Consumer-Elektronik und Business hilft Unternehmen

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B2B-Anbieter kaufen B2C – und umgekehrt

Wie Verbraucher die Geschäfts-IT verbessern helfen

Obwohl sich die Marketingleute abstrampeln, um zwischen beiden Bereichen zu unterscheiden, ist es heutzutage kaum mehr möglich, die Verschmelzung von Technologien für den Konsumgüter- und für den Unternehmenssektor zu ignorieren.

In seiner elementarsten Form kann man dies bei den Anbietern beobachten, die einst “reine” Lieferanten Business-to-Business-Lösungen waren und sich jetzt auf den Consumer-Markt hinbewegen. Gleiches gilt umgekehrt. Sogar Dell, ein einst erzkonservatives und fantasieloses Unternehmen, das in der Vergangenheit private Verbraucher mit Schildern abwehrte, auf denen “Eintritt verboten” stand, verkauft jetzt aufgemotzte PCs an Gamer, vertreibt aber auch Fernseher, Foto-Printer und MP3 Player.

So wie Dell Alienware, hat HP Voodoo gekauft, einen Spezialisten für verrückt aussehende Computer und macht auch mit Fernsehern, Digitalkameras und sogar Servern für Privatanwender seine eigenen Gehversuche in der Schlacht um die Verbraucher. Auf der anderen Seite des Zauns komplettieren Sony und Samsung ihre jeweiligen Markenartikel für Privatverbraucher mit Business-Laptops, Telefonen und Monitoren.

Büros sind nur noch Kommunikationsknoten

Wie Verbraucher die Geschäfts-IT verbessern helfen

Wie kommt das? Da ist einmal das ewige Streben nach Wachstum. Für Firmen wie HP und Dell ist der Verbrauchermarkt relativ unberührt, und umgekehrt trifft dies für den Business-Sektor bei Sony und Samsung zu.

Diese Vermischungen spiegeln aber auch das Zusammenwachsen von Arbeits- und Privatleben wider. Die Zahl der Telearbeiter erreicht neue Spitzenwerte, Büros sind zu Kommunikationsknoten geworden, wo man nur noch auf einen Sprung vorbeischaut und kein “zweites Zuhause” mehr. Das Verkehrswesen kommt zum Erliegen und es gibt Vorschriften mit der Forderung nach mehr “Work-life Balance”. Es verwundert kaum, dass private und berufliche Aufgaben jetzt nebeneinander auf den gleichen Geräten oder zumindest mit identischer Technik stattfinden.

Wenn es einst verpönt gewesen sein mag, in der Arbeitszeit einzukaufen, ist dies mittlerweile für jeden ein fundamentales Erfordernis, der eine To-do Liste abarbeiten muss, ohne an die Grenzen fester Zeitvorgaben zu stoßen.

Konsumentenwünsche erhöhen den Druck, bessere Business-Werkzeuge herzustellen

Wie Verbraucher die Geschäfts-IT verbessern helfen

Vor einigen Jahren wäre es undenkbar für die meisten Angestellten gewesen, über einen Laptop mit Lautsprechern oder ein Widescreen-Panel zu verfügen. Heute braucht man dies nicht nur für die Arbeit, z.B. um bei Telekonferenzen zuzuhören. Diese Geräte werden jetzt auch als ein Anreiz für die Mitarbeiter betrachtet, die die Laptops zu ihrer Aufmunterung als Unterhaltungszentrum nutzen, wenn sie in Hotelzimmern in Dresden gestranded sind oder Langstreckenflüge über sich ergehen lassen müssen.

Auch die Unternehmens-IT hat vom privaten Computerbereich gelernt. Erst seit kurzem wird den Business-PCs und Druckern der Segen von Steuerungs-Hardware anstelle von Software zuteil. Dabei befindet man sich bis zu einem gewissen Grade noch immer im Lernprozess. Was ist etwa einfacher bei der Lautstärkeregelung? Ein iPod-Rad oder ein Bedienfeld? Sind Spracheingaben besser, als mit der Maus auf einem Zeiger entlang zu rutschen und dann OK zu drücken?

Ob es sich um externe Kartenleser, drahtlose Steuerungen, die dem Nutzer Routinearbeit beim Setup abnehmen, oder um kostenlose Web-Mail handelt – die Bedienung von PCs wird einfacher. Dies liegt zumindest teilweise daran, dass die Anbieter es jetzt mit privaten Konsumenten zu tun haben, die den Unsinn, den sich die Unternehmen gefallen ließen, nicht mitmachen.

Natürlich ist es nicht leicht. Der Audio-Spieler DJ von Dell wurde nie ernst genommen und Apple hat seine Lizenz für HP zum Bau eines iPod-Klons widerrufen. Auch wird es noch ein gutes Stück dauern, bis die Mail von Lotus Notes so einfach ist wie die von Yahoo oder Google. Aber die Welten von Consumer- und Businesstechnologie verschmelzen – es ist an der Zeit.

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