Gehört Suse bald zum alten Eisen?
Suse und die GPL

BetriebssystemOpen SourceSoftwareWorkspace

Verletzt Linux Microsoft-Patente?

Gehört Suse bald zum alten Eisen?

Nutzer von Suse Linux könnten bald vor dem Problem stehen, ein völlig veraltetes Betriebsystem nutzen zu müssen ohne Chance auf Updates. Sollten Open-Source-Entwickler künftig ihre Werke unter die GNU Public Licence 3 (GPLv3) stellen, dürfte Suse-Herausgeber Novell diese nicht mehr nutzen. So will es zumindest die Free Software Foundation (FSF), Halter der GPL.
Hintergrund ist der Abmachung zwischen Microsoft und Novell. Der Software-Riese hatte Linux-Entwicklern vorgeworfen, mit dem freien Betriebssystem Microsoft-Patente zu verletzen. Auch Novell war von dieser Anschuldigung betroffen. Durch die Kooperation mit Redmond beide Firmen wollen in Sachen Virtualisierung und Server-Dienste eng zusammenarbeiten sollen Novell und Suse-Anwender bei Patentrechtsklagen verschont werden. Für die Patentansprüche von Microsoft soll Novell allerdings 40 Millionen Dollar zahlen. Im Gegenzug zahlt Microsoft für Suse-Lizenzen, um diese im eigenen Portfolio zu vertreiben.

FSF will hart durchgreifen

Gehört Suse bald zum alten Eisen?

Genau diese Geldzahlungen stoßen der Open-Source-Gemeinde übel auf. Hier und bei der FSF gilt dies als Schuldeingeständnis von Seiten Novells. Und daraus will Eben Moglen, FSF-Justiziar, Konsequenzen ziehen: Version 3 der Lizenz, die voraussichtlich im März fertig gestellt wird, soll Vereinbarungen dieser Art in Zukunft verhindern. Somit würde der Microsoft-Novell-Deal gegen die GPL verstoßen. Mögliche Folgen für Suse Linux: Der Distributor müsste veraltete Software einsetzen, die noch unter GPLv2 läuft, die Programme selber entwickeln oder die Kooperation mit Microsoft wieder auflösen. Novell selbst will zum Thema noch keine konkrete Stellung beziehen. ?Wir arbeiten mit an der Formulierung der GPLv3?, so Ulrike Beringer von Novell Deutschland, ?also erstmal abwarten, was am Ende herauskommt.?

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