Spionage zwischen HP und Dell?
Ein früherer HP-Mitarbeiter hat wohl ein paar Internas ausgeplaudert. Seiner Aussage nach habe Hewlett Packard bewusst und fleißig die Konkurrenz ausspioniert (bzw. lassen) – vorzugsweise Haupt-PC-Konkurrent Dell.
Zwischen den beiden weltgrößten Computerherstellern könnte es nun zum handfesten Krach kommen, denn Industriespionage ist kein Kavaliersdelikt. Laut einem US-Bericht warf HP seinem ehemaligen Mitarbeiter Karl Kamb vor, interne Informationen weitergegeben zu haben. Dieser bezeichnete sich als unschuldig – und rächte sich, indem er öffentlich zugab, dass er den offiziellen Auftrag hatte, Mitbewerber Dell auszuspionieren.
Kamb war früher HP-Vizepräsident der Abteilung Business Development & Strategy. Als er den Konzern verließ, gründete er mit anderen HP-Mitarbeitern eine Flat-Screen-TV-Firma, die schon bald in Wettbewerb zu HP trat. Der Computerkonzern sah Rot und forderte 100 Millionen Euro Schadenersatz.
Kamb konterte mit einer Klage vor dem US-Bezirksgericht in Texas. Einer seiner Vorwürfe: HP habe 2002 Katsumi Iizuka, einen ehemaligen Präsidenten von Dell Japan, bezahlt, um an geheime Informationen zu kommen. HP soll zudem Kambs private Telefongespräche überwacht und Gespräche und Aufzeichnungen gefälscht und kaschiert haben.
Diese Vorwürfe kommen ungelegen, da der Konzern in den letzten Monaten schon wegen des Ausspionierens von Journalisten, Mitarbeitern und Vorständen in den Schlagzeilen war, siehe Links. (rm)
Bild: Der Standard
HP-Anklage
HP spioniert sich selbst aus – Teil 1
HP spioniert sich selbst aus – Teil 2