Schlechte Telekom-Rendite fordert Opfer
Nachdem die Telekom ihre aktuelle Gewinnwarnung veröfentlichte (wir berichteten), plant Chef René Obermann, Konsequenzen zu ziehen. Noch immer scheinen zu viele ehemalige Beamte auf ihren Rechten für lange Pausen und kurze Arbeitszeiten zu bestehen. Die Gehälter bei anderen Unternehmen, so ergäben interne Berechnungen der Telekom, seien bis zu 70 Prozent niedriger – und die Produktivität oft viel höher. Der Schluss daraus sei, 45.000 Beschäftigte in die Ausgründung T-Service abzuschieben.
Obermanns Problem. Er muss den Plan am 28. Februar durch den Aufsichtsrat boxen. Die Maßnahme soll bis zu 1 Milliarde Euro im Jahr einsparen, berichtet das Wirtschaftsmagazin ‘Capital‘. Bei der Gründung der Tochterfirma würden mehr als die Hälfte der 80.000 Mitarbeitern der Festnetzsparte T-Com zum neuen Unternehmen wechseln. Mit der Gewerkschaft will der “T-Chef” neue Tarifverträge aushandeln: weniger Pausen, längere Arbeitszeit und niedrigere Gehälter seien anvisiert. Ziehe die Gewerkschaft nicht mit, sei ein Verkauf von Teilen nicht ausgeschlossen. Wohl als Beispiel zwigter die Telekom heute am Verkauf der Call-Center in Suhl und Cottbus, wie so etwas funktioiert.
Die von Obermann forcierte Umstellung des kompletten Netzes auf IP-Technik dürfte weitere Schwierigkeiten im Ausichtsrat heraufbeschwören, orakelt das Wirtschaftsblatt. Rund 20.000 Stellen, die für die Wartung des analogen Netzes nötig sind, könnten mit der neuen Technik wegfallen. Deshalb fordere Verdi auch nach 2008 den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. (mk)
Bild: Deutsche Telekom/VNU