Aktienskandal: Apple drohen hohe Geldbußen
Bisher schien Apple mit einem blauen Auge davonzukommen. Dabei wogen die Vorwürfe schwer: Apple soll eine von Dutzenden von amerikanischen Technologiefirmen sein, in denen die Chefs jahrelang von umdatierten Optionen profitierten. Optionen sind in US-Unternehmen oft Teil der erfolgsabhängigen Entlöhnung von Topmanagern. Durch das Umschreiben auf Bezugstermine, an denen besonders tiefe Werte für die Papiere notiert wurden, konnten die Chefs illegal ihre Gewinne bei späteren Verkäufen erhöhen.
Auch bei Apple untersuchen Börsenaufsicht und Bundesbehörden solche Vorkommnisse. Dabei setzt der kalifornische Computerhersteller viel daran, seinen Chef Steve Jobs zu schützen, mit dessen Schicksal das der Firma eng verbunden ist. Bisher heißt es, Jobs habe zwar von Umdatierungen gewusst, deren Folgen aber nicht gekannt und daraus auch keinen Profit gezogen.
Jetzt warnt das Unternehmen jedoch vor möglichen ernsten Folgen der Untersuchung. In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC am Samstag heißt es, die Ermittlungen könnten “das Management davon abhalten, sich um die Geschäfte der Firma zu kümmern.”
Das ist ein deutliches Warnsignal, dass Jobs und seine Manager sich in den kommenden Wochen und Monaten vermehrt Aussagen zu den Umdatierungen machen müssen statt sich mit iPods, iPhones und MacBooks auseinanderzusetzen. In der Mitteilung warnt Apple auch vor drohenden Strafen und hohen Geldbußen, falls die Untersuchungen illegale Vorgänge bei der Vergabe von Optionen an Jobs und andere Führungsmitglieder von Apple bestätigen. (dbm/mto)
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