Russische Schulen steigen auf Linux um

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Selbst Ex-Präsident Gorbatschow hatte sich mit einem vergeblichen Gnadenappell an Bill Gates eingeschaltet. Nach der in der Öffentlichkeit mit Empörung aufgenommenen Verfolgung des russischen Lehrers durchforsten russische Schulen nun fieberhaft ihre PCs nach eventuell nicht lizenzierter Software. Warum ausgerechnet die Schulen und nicht die Anbieter von Piraten-Software ins Visier der Fahnder gerieten, wird vermutlich eines der ungelösten Rätsel des russischen Rechtssystems bleiben.

Dem Lehrer drohen jedenfalls nach russischen Gesetzen fünf Jahre Haft für die illegale Nutzung von Microsoft-Produkten, wodurch der Gates-Company angeblich ein Schaden von 7.500 € entstanden sein soll. Lehrer Ponosov bestreitet die Anschuldigungen und erklärte, dass die Computer auf Anforderung der Verwaltung in der Region Perm geliefert worden seien.

Schulen in der Region Perm nahe dem Ural jedenfalls werden ab sofort keine Software kommerzieller Anbieter mehr kaufen, erklärte Nikolai Karpushin, der Erziehungsminister der Region.

Darüber sind die Lehrer nun allerdings auch nicht richtig glücklich, da sie sich mit Linux nicht auskennen und es nicht zu installieren vermögen. Aufgrund der schlechten Bezahlung finden sich in ihren Reihen keine Spezialisten. Der durchschnittliche russische Lehrer bekommt monatlich 10.000 bis 15.000 Rubel (290 bis 435 €), in der Provinz eher noch weniger.

Sie könnten natürlich in Foren nachfragen – um sich von Linux-Gurus als dumme Noobs abkanzeln zu lassen.

(Nick Farrell/bk)

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