Microsoft will noch mehr DRM
Charlie Demerjian wird nicht erfreut sein. Gestern kündigte Microsoft Pläne zur Einführung eines weiteren Systems für Digital Rights Management namens “Playready” vor.
Playready ist die dritte DRM-Implementation von Microsoft. Es folgt dem von Windows Media DRM bereitgestellten Kopierschutz und dem proprietären DRM im Zune-Universum.
Das neue System ist für Geräte mit Windows Mobile, Mobiltelefone und ähnliche Handheld-Modelle gedacht. Es erweitert die eventuellen Abspiel-Optionen bzw. möglichen Einschränkungen gegenüber vorhandenen DRM-Implementationen. Neben dauerhaften Kopien und Abonnements können Dateien als vermietet, Pay-per-View und basierend auf “Super-Distribution” gekennzeichnet werden.
Playready ist offenbar unabhängig vom Dateiformat, ist also bei vielen verschiedenen Dateitypen einschließlich Bildschirmhintergründen, Klingeltönen und Dokumenten einzusetzen.
Unterstützte Audio- und Videoformate schließen Windows Media Audio (WMA), AAC/AAC+/HE-AAC, Windows Media Video und H.264 ein. Das Playready-System verspricht, voll rückwärtskompatibel zu sein mit Windows Media DRM 10, so dass Playready-Geräte vorhandene Inhalte mit diesem DRM weiterhin abspielen können sollen.
Weltweite Mobilfunkanbieter wollen das DRM unterstützen, darunter Telefónica, O2, Verizon Wireless, Bouygues Telecom sowie Cingular Wireless. Genauere Pläne wurden dazu jedoch auf der 3GSM-Show in Barcelona nicht vorgestellt.
Dieser Schritt wird weitgehend als eine Konzession an Microsofts Pläne für das beim Zune-Player und dem Zune-Online-Shop eingesetzte proprietäre DRM sowie die damit verbundene Aufgabe der Playforsure-Spezifikationen angesehen. Dieser DRM-Standard sollte zumindest mehr Interoperabilität zwischen verschiedenen Geräten und Formaten ermöglichen, obwohl die meisten von ihnen vermutlich mit Microsofts Mobile-Software laufen.
(Von Dean Pullen / ins Deutsche übertragen von Bernd Kling)