Virtueller Krieg soll von Trauma befreien
Es handelt sich um eine Imaginationstherapie, die bereits bei einigen Dutzend Patienten erprobt wurde. Sie erleben das wieder, was sie traumatisiert hat, während sie sich mit dem Therapeuten unterhalten. Sie tragen eine Art Brille, deren Videodarstellung sie in das virtuelle Kampfgeschehen versetzt. Zusätzlich zu den Bildern werden sie Geräuschen (wie etwa der Explosion einer Autobombe) und auch Gerüchen (brennender Gummi, irakische Gewürze, gegrilltes Lammfleisch und körperliche Ausdünstungen) ausgesetzt. Die Therapeuten überlegen, ob sie noch weiter gehen und auch den Geruch von Blut und verbrennendem Fleisch einsetzen sollen.
Foto: University of Southern California
“Das ist keine passive Therapie, bei der sie sich einfach zurücklehnen und den Kriegsgeschehnissen aussetzen”, erklärte Psychologe Skip Rizzo bei einer Fachtagung in San Francisco. “Es ist eine sehr interaktive und in Anspruch nehmende Erfahrung, bei der der Patient seine Erlebnisse in einer sicheren, helfenden Umgebung noch einmal durchleben kann.”
Die Therapie basiert auf dem Spiel “Full Spectrum Warrior”. Wenn “Killerspiele” hierzulande verboten werden sollten – wird es dafür eine medizinische Ausnahmegenehmigung geben?
(bk)