MS-Ballmer droht wieder gegen Linux
Als Hebel setzte er den im November 2006 geschlossenen Microsoft-Novell-Pakt an, denn der habe “klar den Wert geistigen Eigentums selbst in der Open-Source-Welt demonstriert”. Microsoft werde daher Suse Linux für Kunden empfehlen, die eine gemischte Umgebung von Microsoft- und Open-Source-Software anstrebten.
Klare Drohungen stieß der Borginator gleichzeitig gegen Open-Source-Nutzer aus. Wie in früheren Aussagen wiederholte er, Open Source sei nicht “free”. Das kann ebenso im Sinne von “nicht frei” wie auch als “nicht kostenlos” verstanden werden und war wohl auch in seiner typisch unklaren Rhetorik so beabsichtigt. Laut Cnet gab er zu verstehen, dass Microsoft missliebige Linux-Anbieter verklagen könnte.
Die Firma SCO, die ebenfalls ominöse ungenannte Rechte an Linux beanspruchen wollte, hat einen Prozess gegen IBM so gut wie verloren und steht jetzt selbst vor der Pleite. Dennoch deutete Ballmer wieder einmal an, Microsoft hätte geistiges Eigentum an Linux, ohne auch nur ein in Frage kommendes Patent zu nennen:
“Ich würde keine großen zusätzlichen Einnahmen aus der Abmachung mit Novell erwarten. Aber ich glaube, es begründet ganz klar, dass Open Source nicht frei ist und Open Source wie jeder andere Wettbewerber die geistigen Eigentumsrechte anderer zu respektieren hat.”
Aus den Köpfen der Finanzanalysten verdrängen (“eliminate in your minds” im Borgton) wollte er die Vorstellung, dass es für Microsoft ein Preisrisiko im Wettbewerb mit Open Source gäbe:
“Wir haben höhere Preise, aber wir bieten auch einen größeren Gegenwert.”
(Nick Farrell/bk)