Schulbuchverleger: Lehrer setzen kaum neue Medien ein
Wilmar Diepgrond, Vorsitzender des Schulbuchverlegerverbands VdS Bildungsmedien, spricht auf der Bildungsmesse didacta in Köln laut aus, was viele ohnehin schon ahnten: “Die computergestützten Medien sind nicht im Unterricht angekommen.” Und weiter: “Deutschland hinkt bei der internationalen Entwicklung weit hinterher. Schulen haben beim Einsatz von Lernsoftware einen enormen Nachholbedarf.”
Verantwortlich sei vor allem die Politik, die die Ausgaben für öffentliche Lehrmittel seit 1991 fast halbiert habe. 2006 etwa hätten Länder und Kommunen im Bundesdurchschnitt nur 20 Euro pro Schüler im Jahr für die Anschaffung von Schulbüchern und Unterrichtssoftware ausgegeben.
Ein moderner Unterricht ist so natürlich nicht möglich. “Politiker, die immer noch glauben, dass man Schulen nur einen Internetanschluss geben muss, um sie multimedia-fähig zu machen, haben nichts dazugelernt”, sagte der Sprecher des Verbandsausschusses “Neue Medien”, Martin Hüppe.
10 Jahre nach dem Start politisch ambitionierter Computerbeschaffungsprogramme in fast allen Bundesländern ist aus Sicht des VdS Bildungsmedien die Einführung computergestützter Medien in den Unterricht als Stand-Alone-Software schlichtweg gescheitert. (bwi)
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