Landesweiter Verzicht auf Computer-Standby macht zwei Atomkraftwerke überflüssig

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Edda Müller, Chefin des Verbands der Verbraucherzentralen, erklärte heute gegenüber der Berliner Zeitung: “Nicht nur Automobil- und die Flugbranche gehören in den Fokus. Auch die Computer und Telekommunikationsbranche muss ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten”. Sie bezog sich vor allem auf PCs, Bildschirme, Server, Drucker und Handys, die alle sogar im Standby-Modus unnötig viel Strom verbrauchten. Müller fordert von den Herstellern die Abschaffung der Stromfresser.

Einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge verschwenden deutsche Privathaushalte allein durch die bei Computern und sonstigen Elektrogeräten üblichen Stand-by-Schaltungen 3,3 Milliarden Euro im Jahr. Die Stiftung Warentest hatte sogar errechnet, dass Standby den “normalen” Haushalt mit immerhin einhundert Euro im Jahr belastet. Wer seinen Computer täglich acht Stunden laufen lasse, verursache immerhin 200 Euro im Jahr Stromkosten – davon 70 Prozent, weil die Geräte nicht ausgeschaltet werden oder die Netzteile ständig unter Strom stehen.

Die Verbraucherzentralen fordern deswegen ein neues Öko-Label speziell für Computer, das dem amerikanischen Energy Star ähnelt – mit noch härteren Vorgaben an die Hersteller, die es nutzen wollen. Bei Waschmaschinen zum Beispiel sei die “Energie-Effizienzklasse” schon ein Verkaufsargument.

“Stand-by ist das beste Beispiel, wie man mit kleinen Schritten Großes bewegen kann. Ein Verzicht auf Stand-by würde zwei Atomkraftwerke überflüssig machen”, erklärt Müller. Die derzeit verwendeten “grünen” Marketing-Bekenntnisse der PC-Produzenten seien demnach offenbar nur Lippenbekenntnisse – die Funktion wegzulassen kostet schließlich nichts und spart dem Kunden auch noch Geld. (mk)

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