Tony und Arnie schalten auf grüne Welle
Der vom britischen Umweltminister David Milliband vorgestellte Plan zur CO2-Reduzierung soll gesetzlich bindend sein. Das bedeutet, die Regierung selbst könnte vor Gericht verklagt werden, wenn sie sich nicht an die von ihr beschlossenen Vorgaben hält.
Der Plan, so der Umweltminister, sei weltweit einmalig, und Großbritannien wolle mit gutem Beispiel vorangehen. Dass die EU und England mit solchen Plänen herauskommen, um den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu senken, soll offenbar auch Druck auf die USA ausüben, die gierigste und umweltverschmutzendste Nation der Welt, deren Anführer George W. Bush noch immer nicht viel von ökologischen Argumenten hält, da es “unserer Wirtschaft schaden” könnte.
Sein ergebener Irak-Kumpel Tony Blair jedoch ist jetzt jedoch aus der Formation ausgeschert, um sich eine gewisse grüne Glaubwürdigkeit zu sichern. Der politisch im eigenen Land schon reichlich angeschlagene Premier erschien im Fernsehen zusammen mit einem strahlenden, über Satellit zugeschalteten kalifornischen Gouverneur namens Arnold Schwarzenegger.
Arnie hat sich durch seine umweltfreundlichen Aktivitäten in Kalifornien inzwischen einen guten grünen Namen erworben und diente damit Blair als Inspiration. Arnie wiederum nannte Blair “einen echten Action-Helden”.
Der Interviewer des britischen Senders ITN versuchte Arnie in Verlegenheit zu bringen, indem er ihn nach seinem Hummer fragte. Stellte sich heraus, Arnie hat zwei Hummer. Einen hat er umrüsten lassen, damit er mit Bio-Treibstoff fährt, und der andere läuft mit einer Mischung aus nicht die Umwelt belastenden Gasen.
“Wie steht’s also mit Ihnen, Premierminister?” wollte der Fragesteller wissen. Ob er denn seine Geländewagen auf Bio-Treibstoffe umgestellt habe? “Nein”, murmelte der matt. “Aber wir haben eine Menge getan. Tatsächlich ist dieser Raum hier mit Energiesparlampen ausgestattet.” Sagte er, während er in das gleißende Licht der TV-Beleuchter blinzelte.
(Von Paul Hales / adaptiert von Bernd Kling)