EU: Microsoft missbraucht Marktmacht weiter
Die von der EU vor drei Jahren auferlegten Maßnahmen habe MS nur unzureichend erfüllt. Microsoft musste Konkurrenten den Quellcode von Software-Schnittstellen einsehen lassen, denn auch sie sollten ihre Angebote an die Windows-Plattformen besser anpassen können.
Das macht Microsoft inzwischen, allerdings zu überhöhten Preisen, wie die im Europäischen Komitee für Interoperable Systeme zusammengeschlossenen Wettbewerber meinen:
“Die Gebührenforderungen sind dazu gedacht, alle Konkurrenten vom Markt zu drängen.”
Microsoft erklärte dazu, die verlangten Beträge lägen doch weit unter den üblichen Marktpreisen, und sie seien durch wertvolles geistiges Eigentum begründet.
Wie Kommissarin Kroes feststellte, hält Microsoft heute rund 75 Prozent des europäischen Marktes der Server-Betriebssysteme für Arbeitsgruppen. Dieser Anteil betrug nur 35 – 40 Prozent, als die EU Maßnahmen zur Sicherung des freien Wettbewerbs ergriff. Und diese Entwicklung ging nicht mit rechten Dingen vor sich, wie sie vor dem Europäischen Parlament erklärte:
„Ihr missbräuchliches Verhalten liefert ihnen positive Ergebnisse für das Unternehmen – das ist meiner Meinung nach inakzeptabel.”
(bk)