Vista: Zweifelhafte Erfolgsmeldungen

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Wir trauen natürlich auch keinen Statistiken, die wir nicht selbst gefälscht haben. Und schon gar nicht solchen, die Microsoft mit einem besonderen PR-Spin versehen hat. Selbst Microsoft kann nicht alle und immer täuschen, so viel Übung diese Firma in Sachen Marketing-Hype auch erworben haben mag.

Getrommelt hatten sie damit, ihr Betriebssystem Windows Vista habe sich besser verkauft als seinerzeit Windows XP im Zeitraum der Einführung. Von 20 Millionen verkauften Vista-Lizenzen war die Rede.

Doch Joe Wilcox von eWeek und eine Reihe anderer Analysten kamen zum Ergebnis, dass die Zahl der angeblich im Februar verkauften Vista-Lizenzen nicht den tatsächlich an Endbenutzer verkauften Lizenzen entspricht. Mit drin waren nämlich Verkäufe, die bis zum 25. Oktober 2006 zurückreichten – darunter Umsätze mit OEM-Herstellern und kostenlose Upgrades für XP-Benutzer, die bereits im letzten Jahr Computer kauften. Die Analysten wiesen auch darauf hin, dass im Monat Februar weltweit nicht einmal 20 Millionen PCs verkauft wurden.

Dennoch behauptete Microsoft vollmundig, Vista habe sich doppelt so schnell wie damals XP verkauft. Die Vista-Zahlen jedoch bezogen sich allem Anschein nach auf all das, was irgendwie in die Vertriebskanäle gedrückt wurde – also auch alles, was noch überall in den Regalen liegt. Vor einigen Jahren änderte Microsoft die Berechnung der eigenen Verkaufsstatistiken in dieser Hinsicht, daher wird heute anders gezählt als beim XP-Start.

Und selbst wenn sich Vista besser verkauft hätte, wäre das nicht besonders beeindruckend gewesen angesichts einer schlichten statistischen Grundlage: Im Jahr 2001 verkauften sich im monatlichen Durchschnitt nur halb so viele PCs wie im Jahr 2007. Da hätten sie auch Äpfel und Birnen vergleichen und daraus eine Pressemeldung machen können.

Ach ja, und Microsoft hat noch etwas vergessen zu erwähnen – wie hat sich wohl die andere Melkkuh namens Office 2007 verkauft?

(bk)

eWeek: Microsoft Watch

ITWire

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