“Extended Memory” fürs Hirn?
Die Zeit ist reif für ein Speicher-Upgrade

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Die Synapsen versagen…

“Extended Memory” fürs Hirn?

Mein Prozessor – in Form der grauen Zellen – kommt etwas in die Jahre und mein Erinnerungssystem macht immer wieder Speicherfehler. Auch wenn es schwer fällt – ja ich werde bald über 40 Jahre alt sein und immer vergesslicher.

Vielleicht war mein Erinnerungsvermögen schon immer so schlecht, aber bei einem derart schlechten Gedächtnis bin ich mir auch da nicht sicher.

Man nehme nur die Katzentür an meiner Haustür. Der Platz vor unserem Haus wird von Heerscharen neugieriger Katzen heimgesucht, die alle scharf darauf sind, unsere Küche zu inspizieren. Also müssen unsere eigenen Miezen durch eine elektronische Katzentür kommen, die solche Viecher ohne Magnet am Halsband nicht durchlassen.

Diese Katzentür funktioniert mit einer einzigen 9V-Batterie. Diese sind mir ausgegangen und mindestens eine Woche lang habe ich jeden Tag vergessen, neue zu besorgen. Ich komme jeden Tag an Geschäften, die Batterien führen, vorbei, aber ich scheine nicht in der Lage zu sein, zur richtigen Zeit die richtigen synaptischen Verbindungen aufzubauen.

Ortsbasierter Denk-Helfer gesucht

“Extended Memory” fürs Hirn?

Ich brauche also einen Reminder, der ortsbezogen funktioniert. Mein Telefon muss piepsen, wenn ich in der Nähe eines Geschäfts bin. Ich würde ihm ja liebend gern selbst sagen, wo die Batterieläden sind, wenn eine Bildschirm-Landkarte im Handy integriert wäre.

Es gibt schon eine Reihe von Produkten, die diesen Nöten abhelfen können. Da wäre das GPS-basierte “Naggie” für BlackBerrys oder der “Geominder” von der portugiesischen Firma Ludimate. Das letztere Gerät kostet 20 Euro und funktioniert bei einigen Telefonen – aber leider nicht meinem.

Geominder erarbeitet die Standorte basierend auf den Signalen von GSM-Zellen. Das ist ein bisschen mühsam, aber geht es nach neuesten Informationen der Handy-Hersteller, wird GPS bald eine preisgünstige Zusatz-Einrichtung für neue Handys und Smartphones sein. Ich bin sicher, dass die Telekommunikationsfirmen nur allzugern die 20 Euro Kosten von Ludimate aushebeln werden.

Heranschleichen an die Lösung?

“Extended Memory” fürs Hirn?

All das erinnert mich an einen längst vergessenen Artikel, denn ich im August 1999 geschrieben habe, einer Zeit, die voller Seifenblasen war und auch die lächerlichsten Dinge möglich schienen.

“Die Evolution hat uns ein Gehirn gegeben, das die Ereignisse in einem Kontext, nicht in einer chronologischen Reihenfolge speichert und eher in allgemeiner denn in detaillierter Form. Zweifellos ist diese Methode für das elementare Überleben optimiert, aber für moderne Erfordernisse hat sie einen Nachteil: Wir können Dinge, die wir uns unbedingt merken wollen, leicht vergessen”, habe ich geschrieben. Allerdings habe ich optimistisch hinzugefügt: “Es sollte möglich sein, das Gehirn zu verbessern, indem man externe Aufzeichnungen der Erfahrungen anfertigt. Man stelle sich vor, eine Stichwortsuche nach seinen eigenen Gesprächen anzustellen”.

Zum Abschluss machte ich den Vorschlag, ein solches Gerät direkt mit dem Gehirn zu verbinden. Es solle mit Elektrizität betrieben werden, etwa mittels einem geeigneten elektromagnetischem Hut.

In gewisser Weise scheint es, dass wir dieser Möglichkeit nicht viel näher gekommen sind als vor acht Jahren. Aber vielleicht schleichen wir uns doch langsam näher an die Lösung heran. Die Geräte, die wir mit uns heute herumtragen, sind in wenigen Jahren hoffentlich so weit, wie wir es vor 8 Jahren für jetzt erhofft hatten.

Und ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass Systeme zur Erweiterung des menschlichen Gedächtnisses kommen werden – und hoffentlich schneller als ich mir vorstellen kann. Und einen Gattungsnamen für das Produkt habe ich auch schon: Der “location based reminder”.

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