Kurios: Das christliche Heilfasten beim Social Networking
Die Internetsucht wird von den konservativen amerikanischen Protestanten als die Versuchung des 21. Jahrhunderts gesehen. Nachdem sie schon den Rotlichtbezirk im Internet verhindern konnten (wir berichteten), nehmen sie jetzt Social-Networking-Portale wie MySpace oder Facebook aufs Korn. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, entschieden sich aufgrund der Propaganda nun viele gläubige Nutzer, während der Fastenzeit diese Plattformen nicht zu besuchen.
“Es war sehr schwer, vor allem am Anfang”, gibt Theologie-Studentin Kerry Graham zu. Für viele User seien Social-Networking-Portale bereits wie eine Sucht. “Ich wollte für das Fasten etwas aufgeben, was mir wirklich schwer fällt”, erzählt Emily Montgomery, die im Schnitt zwei Stunden täglich auf MySpace verbringt. Da fragt sich der unbescholtene Beobachter spontan, ob neben dem Surf-Voyeurismus auch auf das Binch-Drinking verzichtet wird?!?
Die Psychologin Maressa Hect Orzack, Leiterin und Begründerin des Computer Addiction Study Center der Harvard Universität, habe beobachtet, dass Schüler zunehmend ihre Hausaufgaben vernachlässigen, wenig schlafen und kaum Essen zu sich nehmen, wenn sie zu viel Zeit im Internet verbringen. Eine Zeitbeschränkung für Social-Networking-Portale sei daher sehr sinnvoll. So erzählt die Studentin Kerry Graham, dass sie seit dem Verzicht auf MySpace ihre Zeit mit anderen Dingen wie Sport und Schulaufgaben verbringt. Und, lassen Sie mich raten, mit Alkopops. (rm)