Ultra Mobile PCs
Edle Minis
Hosentaschen-PCs
Ultra Mobile PCs
Hätte Roman Herzog nicht schon 1999 – übrigens in seiner Rede zur Eröffnung der damaligen CeBIT – die Symbiose aus Laptop und Lederhose erfunden, wäre es jetzt an der Zeit. Nie war man dem Ziel näher, sich seinen Windows-PC quasi in die Hosen-Tasche zu stecken. Denn anders als kleine Handhelds basieren die weniger als ein Kilogramm schweren Ultra Mobile PCs (UMPCs) auf Notebook-Technik und arbeiten mit Windows als Betriebssystem.
UMPCs sind wesentlich kleiner als 12-Zoll-Sub-Notebooks, ihre Display-Diagonale beträgt nur 7 Zoll (etwa 20 Zentimeter). Für ein optisches Laufwerk ist in den Winzlingen kein Platz, das muss über die USB-Schnittstelle angebunden werden.
Ein weiterer Nachteil der UMPCs: Mit 800 x 480 Pixeln ist die Bildschirmauflösung der Geräte sehr niedrig. Dadurch passen Dialogboxen oft in der Höhe nicht mehr komplett auf den Screen.
Gesteuert werden UMPCs per Touchscreen, Eingabestift oder Joystick. Neben der virtuellen Tastatur und der sehr guten Handschrifterkennung bietet die XP Tablet PC Edition mit Touch Pack auch Dialkeys. Diese beiden Tastenfelder werden als Viertelkreise in den unteren Ecken des Touchscreens eingeblendet und mit den Daumen bedient. Geübte SMS-Schreiber kommen damit vielleicht gut zurecht. Da sich Umlaute nur per Umschalt-Taste erreichen lassen, ist diese Art der Texteingabe für längere Texte aber unpraktisch.
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Samsung Q1
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Samsung gehört mit dem Q1 zu den ersten Anbietern von UMPCs. Das 780 Gramm leichte Gerät hat ein Gehäuse im edlen Klavierlack-Design – allerdings sieht man darauf jeden Fingerabdruck. Das ist wohl auch Samsung klar, denn der Hersteller legt gleich ein Mikrofasertuch für die Gehäusepolitur bei.
Im Inneren des Q1 werkelt ein 900 MHz schneller Ultra-Low-Voltage Celeron mit Intel-910GML-Chipsatz. Er beschert dem UMPC eine für einfache Office-Aufgaben brauchbare Rechengeschwindigkeit, ein SubNotebook leistet allerdings deutlich mehr. Der Speicher ist mit 1 GByte (PC3200) großzügig ausgefallen. Die im Gerät verbaute 1,8-Zoll-Festplatte fasst knapp 60 GByte.
Alle notwendigen Schalter und Status-LEDs sind leicht zu finden. Der Samsung Q1 bietet zwei USB-Ports, einen CF-Slot und Anschlüsse für VGA und Fast Ethernet, die jeweils unter einer Klappe versteckt sind. Angesichts der Größe klingen die eingebauten Lautsprecher recht gut. Und mit dem scharfen, kontrastreichen Display mit 800 x 480 Pixel machen sogar Videos Spaß.
Zerbrechlich wirkt der Kunststoffaufsteller auf der Rückseite des Samsung Q1, der genutzt wird, um das Display mit einer externen USB-Tastatur wie einen herkömmlichen Breitbildmonitor auf den Tisch zu stellen. Gut gelungen ist dagegen die optionale Mini-Tastatur mit ihren flachen Notebook-Tasten. Der Anschlag ist weich und vor allen Dingen leise – ein wichtiger Punkt bei Business-Meetings. Praktisch: Die Tastatur und der Samsung Q1 lassen sich in einer organizerähnlichen Business-Mappe mit kräftigen Magnet-Schnappverschlüssen, Display-Schutz und stabilem zusätzlichem Display-Aufsteller sicher unterbringen.
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Asus R2H
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Mehr Features als sein Konkurrent bietet der Asus R2H. Durch das kantigere und gut 100 Gramm schwerere Gehäuse wirkt der UMPC etwas wuchtiger als der gestylte Q1.
Die technischen Daten des Asus R2H entsprechen weitgehend dem Samsung Q1, lediglich der Speicher ist mit 512 KByte nur halb so groß. Beim Test fällt zudem auf, dass das Asus-Gerät schneller startet als der Q1.
Ein Highlight des Asus-Geräts ist das integrierte GPS-Modul inklusive Klappantenne. So spart sich der Anwender ein separates Navigationssystem. Leider gibt es von Asus derzeit noch keine Auto-Halterung für den UMPC. Außerdem sollte man die zum R2H gehörende Navigations-Software Microsoft Autoroute durch eine leistungsfähigere Lösung ersetzen.
Sinnvoll vor allem für Business-Anwender ist der Fingerprint-Sensor, der die auf dem UMPC gespeicherten Daten vor unbefugten Zugriffen schützt. Im Test funktioniert er problemlos. Ebenfalls toll für die Sicherheit: Bluetooth und Wireless LAN lassen sich per Knopfdruck ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Eine weitere Taste ruft schnell die Einstellungen für Bildschirmauflösung und Stromsparmodus auf. Beim Samsung Q1 muss man sich hier umständlich durch verschiedene Menüs hangeln.
Auch sonst gefällt die Bedienung des R2H mit Joystick und den beiden Maustasten besser als die des Q1. Beim Samsung emuliert der Joystick primär die Cursortasten. Erst wenn gleichzeitig eine Taste gedrückt wird, kann man den Mauszeiger steuern. Beim Asus kann der Stift eher mal in seiner Halterung bleiben. Dafür punktet das Samsung bei der Audio-Wiedergabe: Im Asus R2H steckt nur ein Mono-Lautsprecher.
Im Display-Rahmen des Asus ist eine Webcam mit 1,3 Megapixeln untergebracht, die für Videokonferenzen über WLAN, Fast Ethernet und Bluetooth genutzt werden kann. Die optionale USB-Tastatur für den R2H ist wie ein PDA-Keyboard in der Mitte faltbar und leicht unterzubringen. Allerdings ist das Ganze reichlich klapprig, Samsung hat hier eindeutig die schickere und stabilere Lösung. Der Aufsteller ist beim Asus nicht im Gehäuse integriert, sondern muss als Zubehör mit in die Tasche gepackt werden.
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Fazit
Ultra Mobile PCs
Trotz aller Einschränkungen durch die niedrige Bildschirmauflösung: Die UMPCs von Samsung und Asus sind mehr als nur tolle Hightech-Spielzeuge. Im Gegensatz zu PDAs sind sie vollwertige Windows-PCs. So können etwa vor einer Präsentation am angeschlossenen Beamer Powerpoint-Dateien noch schnell geändert werden.
Auch für die Wiedergabe von Multimedia-Dateien sind die UMPCs besser geeignet: Neben der höheren Auflösung zählt hier vor allem die Möglichkeit, auch exotische Formate abzuspielen, für die auf PDAs keine Codecs verfügbar sind. Daher füllen beide Geräte die Nische zwischen PDA und Notebook.
Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den beiden Minis: Während der edel gestylte Q1 den Trendsetter anspricht, ist der Asus R2H eher für den Business-User geeignet. Für den Einsatz als Navigationsgerät fehlt noch eine Auto-Halterung.
Video online
Video: Wie schlagen sich die Mini-PCs im Alltag? Sehen Sie selbst.
– www.pc-professionell.de/05-2007
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Q1 Pro 900- Technische Daten
Ultra Mobile PCs
Produktname Q1 Pro 900 Casomii
Hersteller Samsung
Internet Samsung Homepage
Technische Daten
Prozessor Intel Celeron M 900 MHz
Akku (11,1 V / 2,6 Ah) 28,86 Wh
Akkulaufzeit circa 3 Stunden
Speicher 1024 MByte DDR2
Festplatte 60 GByte 1,8 Zoll
Display 7-Zoll-Wide-WVGA mit Touchscreen
Grafik Intel GMA900
Anschlüsse 2 x USB-2.0-Schnittstellen, Kopfhörerausgang, VGA
Speicherkartenslot Compact Flash
Kommunikation WLAN 802.11b/g, 10/100 Ethernet, Bluetooth
Gewicht circa 780 Gramm
Betriebssystem Microsoft Windows XP Tablet PC Edition
Service
Garantie 24 Monate Vor-Ort-Abholservice europaweit
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Ausu R2H- Technische Daten
Ultra Mobile PCs
Produktname R2H
Hersteller: Asus
Internet Asus Homepage:
Technische Daten
Prozessor Intel Celeron M 900 MHz
Akku (7,4 V / 3,4 Ah) 25,16 Wh
Akkulaufzeit circa 3 Stunden
Speicher 512 MByte DDR2 (max. 768 MByte)
Festplatte: 60 GByte 1,8 Zoll
Display: 7-Zoll-WVGA mit Touchscreen
Grafik Intel GMA900
Anschlüsse: 3 x USB-2.0-Schnittstellen, Kopfhörerausgang, VGA über Adapter
Speicherkartenslot: Secure Digital
Kommunikation WLAN 802.11b/g, 10/100 Ethernet, Bluetooth
Abmessungen: 234 x 133 x 28 mm
Gewicht: circa 880 Gramm
Betriebssystem: Microsoft Windows XP Tablet PC Edition
Service
Garantie: 24 Monate
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