Siemens-Aufsichtsrat sägt an Pierers Stuhl

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Ein personeller Neuanfang ist derzeit das Ziel im Siemens-Konzern. Dieser ist nicht zuletzt aufgrund der immer noch nicht restlos aufgeklärten Schmiergeld-Affäre notwendig, um den krisengeschüttelten Konzern wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Allerdings ist dazu offenbar auch der Rücktritt des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Heinrich von Pierer notwendig.

Dieser weilt allerdings derzeit im Osterurlaub und soll erst nach seiner Rückkehr mit dem geplanten Neubeginn konfrontiert werden. Aufsichtsratsmitglieder von Kapital- und Arbeitnehmerseite wollen Pierer dann in persönlichen Gesprächen von der Notwendigkeit seines Rücktritts überzeugen. Designierter Nachfolger soll Ex-Thyssen-Krupp-Chef Gerhard Cromme sein, der bereits seit 2003 Mitglied im Siemens-Aufsichtsrat ist.

In Hinblick auf die Korruptionsaffäre in der Festnetzsparte Com und der Arbeitsnehmerorganisation AUB will der Aufsichtsrat zudem auf seiner nächsten Sitzung am 25. April detaillierte Informationen bezüglich Zahlungsvorgängen und Geschäftsbeziehungen zwischen Ex-AUB-Chef Wilhelm Schelsky und dem Konzern verlangen. Laut dem Spiegel will das Gremium auch Aufklärung fordern, warum es nicht bereits in der Januar-Sitzung vom Vorstand über interne Untersuchungen und die Kündigung eines verdächtigen Beratervertrags mit Schelsky informiert wurde. (Timo Roll/mr)

Bild: Siemens

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