Dateizentrale anpassen
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Lücken im Windows-Explorer

Dateizentrale anpassen

Der Windows-Explorer in Vista bietet zwar mehr Funktionen als sein XP-Pendant. An Spezialisten wie Speed Commander 11.6 kommt der Dateimanager aber nicht heran. So müssen Sie etwa auf die praktische Zwei-Fenster-Darstellung verzichten, und neue Ordner lassen sich noch immer nicht per Shortcut anlegen.

Auch in Sachen Sicherheit hat Microsoft nicht nachgebessert: Obwohl von vielen Seiten kritisiert, zeigt der Windows-Explorer in der Standardeinstellung nach wie vor keine Dateiendungen an.

Start mit benutzerdefiniertem Ordner

Insgesamt vier verschiedene Ordner kann der Windows-Explorer nach dem Start anzeigen. Welcher das ist, hängt davon ab, wie er gestartet wird. Auf dem langen Weg über Start/Alle Programme/Zubehör/Windows-Explorer lädt der Windows Explorer den Ordner Benutzername\Dokumente. Klicken Sie dagegen den Start-Button mit der rechten Maustaste und wählen Explorer oder Explorer/Alle Benutzer zeigt der Dateimanager den Startmenü-Ordner des aktuell angemeldeten Users oder aller Nutzer an. Unverständlich: Öffnen und Öffnen/Alle Benutzer liefern genau dieselben Ergebnisse. Diese Altlast schleppt der Explorer ebenfalls seit Jahren mit sich herum.

Wer dagegen mit dem Shortcut [Windows] + [E] arbeitet, öffnet den Explorer auf der höchsten Ebene Computer.

In der Praxis sinnvoller und bedienerfreundlicher ist es, das standardmäßig angezeigte Verzeichnis selbst auszuwählen. Navigieren Sie dafür durch das Startmenü zum Eintrag Windows-Explorer und klicken Sie das Icon mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie Eigenschaften und bringen Sie im folgenden Dialog das Register Verknüpfung nach vorne. Passen Sie das Ziel an, indem Sie den Befehl %SystemRoot%\explorer.exe um ein Leerzeichen und den Parameter /e,C:\Zielordner erweitern.

Dies funktioniert übrigens auch mit Netzwerkordnern, was besonders im Business-Einsatz eine wichtige Rolle spielt. Soll der Windows-Explorer nach dem Aufruf den Inhalt eines bestimmten Netzwerkordners anzeigen, legen Sie als Pfad etwa %SystemRoot%\explorer.exe /e,\\LAN-PC\Ordner fest.

Standardmenü aktivieren

Die auffälligsten Neuerungen des Vista-Dateimanagers zeigen sich in der Optik und der Bedienerführung. Statt der Standardbefehle Datei, Bearbeiten, Ansicht und Extras finden sich im Windows-Explorer Schaltflächen, unter anderem Organisieren, Ansichten und Explorer. Allerdings hat Microsoft die Standardbefehle nicht komplett über Bord geworfen. Per [ALT]-Taste wird die vermisste Menüleiste im aktiven Explorer-Fenster angezeigt. Sollen diese Befehle permanent dargestellt werden, wählen Sie Organisieren/Layout/Menüleiste. Hier aktivieren Sie übrigens auch das hilfreiche Vorschaufenster.

Bild: Der Nutzer legt fest, welche Partitionen von der Vista-eigenen Desktop-Suche indexiert werden sollen.

Schnellerer Zugriff auf Ordner

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Der Pfad in der Adresszeile des Windows-Explorers wird nicht mehr auf die bekannte Art dargestellt. So zeigt der neue Dateimanager C:\Windows\ als Computer > Lokaler Datenträger (C:) > Windows an.

Noch besser: Per Klick auf einen der Pfeile öffnen Sie ein Ausklappmenü, das Ihnen alle Elemente des vorhergehenden Eintrags anzeigt. So haben Sie etwa über Computer schnellen Zugriff auf alle Partitionen und Laufwerke. Ein Klick auf Windows zeigt alle Unterordner an. Dies erleichtert die Navigation ungemein.

Praktisch sind auch die Verknüpfungen, die unter Linkfavoriten untergebracht sind. In der Grundeinstellung finden sich hier drei Einträge: Dokumente, Bilder und Musik. Sie können jedoch Verknüpfungen zu beliebigen Ordnern anlegen, um so schnell auf oft verwendete Elemente zuzugreifen. Dazu ziehen Sie einfach den gewünschten Ordner per Drag and Drop in die Linkfavoriten.

Desktop-Suche konfigurieren

Im Windows-Explorer stecken weitere neue Funktionen, die die tägliche Arbeit erleichtern. So hält zum Beispiel die Suchfunktion endlich, was ihr Name verspricht. Wie unter Windows XP starten Sie die Suche per [F3]-Taste, es gibt aber auch ein Suchfeld direkt im Windows-Explorer. Zusätzlich lässt sich die Suche direkt aus dem Startmenü heraus aufrufen. Praktisch: Die Desktop-Suche recherchiert auch gezielt in E-Mails, Bild- und Musik-Files.

Für brauchbare Ergebnisse muss die Routine die Inhalte aber indexieren. Sobald Sie die Suche das erste Mal nutzen, gibt der Windows-Explorer eine Meldung aus: Die Suche ist in folgenden nicht indizierten Orten eventuell langsam. Vista empfiehlt dann, alle angezeigten Orte zu indexieren. In der Praxis ist das aber nicht sinnvoll. Besser ist es, nur Ordner zu indexieren, in denen Sie Ihre Dateien speichern.

Klicken Sie die Meldung mit der rechten Maustaste an und wählen Sie den Befehl Indexpfade ändern. Im darauf folgenden Dialog Indizierungsoptionen, der die standardmäßig indexierten Ordner aufführt, klicken Sie auf Ändern und wählen Alle Orte anzeigen. Im Bereich Ausgewählte Orte ändern markieren Sie alle Ordner, die die Suchroutine indexieren soll, und verlassen den Dialog. Alternativ dazu können Sie die Indexpfade direkt über das Systemsteuerungs-Control Indizierungsoptionen ändern.

Alle Dateierweiterungen anzeigen

In Tipp 1 im Kapitel »Windows-Explorer anpassen« zeigen wir, wie Sie den Windows-Explorer dazu bringen, die Erweiterungen bekannter Dateien anzuzeigen. Doch die Erweiterungen PIF (Program Information File) und LNK (Verknüpfung) stellt der Vista-Dateimanager auch mit diesem Trick nicht dar. Im Anwenderalltag ist das ein hohes Sicherheitsrisiko, da Malware häufig diese Dateitypen verwendet.

Um dies zu ändern, müssen Sie die Registry anpassen. Öffnen Sie dazu den Registrierungs-Editor und wechseln Sie zum Schlüssel HKEY_CLASSES_ROOT\lnkfile. Markieren Sie anschließend NeverShowExt, drücken Sie [F2] und ändern Sie den Namen in AlwaysShowExt. Auf dieselbe Weise passen Sie auch HKEY_CLASSES_ROOT\piffile an. Nach einem Neustart des Rechners zeigt der Windows-Explorer dann auch endlich PIF- und LNK-Erweiterungen an.

RSS-Feeds in der Sidebar

Neu in Vista ist die Windows-Sidebar. In der Grundeinstellung ist die Leiste mit den Anwendungen Uhr, Diashow und Feedschlagzeilen bestückt. Viele User stört, dass der Feed-Reader nur MSN-Inhalte anzeigt. Ein Umweg über den Internet Explorer 7 erlaubt aber auch andere Quellen. Rufen Sie im IE 7 die Webseite auf, die den RSS-Feed bereitstellt, und abonnieren Sie ihn. Klicken Sie das Feedschlagzeilen-Gadget mit der rechten Maustaste an, wählen Sie Optionen und geben Sie bei Diesen Feed anzeigen den abonnierten Feed an. Nach einem Klick auf OK zeigt der Nachrichtenticker die neuen Schlagzeilen.

Die Sidebar lässt sich mit weiteren Gadgets bestücken. Elf liefert Microsoft mit Vista aus, noch mehr Gadgets finden Sie hier.

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[1] Alle Datei- und Ordnerinfos anzeigen
Konfigurieren Sie den Windows-Explorer so, dass er auch die Erweiterungen der bekannten Dateitypen anzeigt. Dazu wählen Sie Organisieren/ Ordner- und Suchoptionen und bringen das Register Ansicht nach vorne. Im Bereich Erweiterte Einstellungen deaktivieren Sie unter Dateien und Ordner die Option Erweiterung bei bekannten Dateitypen ausblenden. Power-User stellen den Vista-Dateimanager so ein, dass versteckte Dateien, Ordner und System
verzeichnisse angezeigt werden. Deaktivieren Sie die Option Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen) und bestätigen Sie die Nachfrage mit Ja. Die Option Alle Dateien und Ordner anzeigen schalten Sie ein. Mit OK verlassen Sie den Dialog.

[2] Feed-Reader-Gadget konfigurieren
Der standardmäßig angezeigte RSS-Feed lässt sich beliebig ändern. Allerdings können Sie nicht ohne weiteres Feeds aus mehreren Quellen anzeigen. Dieser Trick hilft: Im Internet Explorer 7 legen Sie die gewünschten Feeds in einem benutzerdefinierten Ordner ab. Anschließend wählen Sie diesen Ordner als Quelle für die Feeds aus ? schon zeigt das Gadget alle abonnierten Schlagzeilen an.

[3] Komfortable Mehrfachauswah
lStatt im Windows-Explorer mehrere Dateien bei gedrückter [Umschalt]-Taste auszuwählen, können Sie die Elemente auch markieren, indem Sie Kontrollkästchen anklicken. Dazu müssen Sie im Dialog Ansicht/Ordneroptionen (siehe »Alle Datei- und Ordnerinfos anzeigen«) den Befehl Kontrollkästchen zur Auswahl von Elementen verwenden aktivieren.

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