Die Big-Blue-Brother-Zukunft
IBMs Daniel Düsentrieb – Dr. Daniel Dias vom indischen Forschungslabor – listete die konkreten technischen Durchbrüche, die er in den nächsten fünf Jahren erwartet, auf. Da wäre zunächst die Fernsteuerung für Gesundheitsservices und Notfälle. Das klingt ja noch ganz nett, zumal sie an die Einnahme von Tabletten, Insulin oder Nahrung erinnern könnte.
Erschreckender ist das schon die (realisierbare!) Vision vom Handy, das die Gedanken des Nutzers mitlesen soll. Okay, nicht direkt die Hirnströme, aber doch das Bewegungs- und Verhaltensprofil des jeweiligen Besitzers, woraus sich schon überraschend viel ableiten lasse – sowohl in guter Hinsicht (keine störenden Anrufe bei intimen oder wichtigen Aktivitäten) wie auch in schlechter (das Alibi stimmt nicht mit seinem Bewegungsprotokoll überein).
Maschinelle Echtzeit-Übersetzung steht ebenfalls auf der Liste des Wissenschaftlers – aber das verspricht IBM ja seit Jahren und kann noch keine überzeugende Lösung vorweisen.
Dias beschwört natürlich auch das Web 3.0: dreidimensional mit echtem Shopping-Erlebnis. Das klingt zwar immer toll, würde aber vor lauter Lag-Time eher zur Standbild-Modenschau verkommen. (Nick Farrell/rm)