Frog findet das iPhone gut
Viele jubeln und lästern, ohne das Gerät jemals in der Hand gehabt zu haben. Mark Rolston von Frog Design hat jetzt auch seine Meinung kundgetan. Seine Firma hat schon für das A – Z der Software- und Hardwarefirmen entwickelt, die besonders stolz auf ihre Produkte sind.
An der Gestaltung des iPhone war Frog nicht beteiligt. Es waren aber doch eine Anzahl früherer Frogs, wie Rolston die Mitarbeiter der Firma nennt, neben Veteranen von OS X und iPod-Design dabei. Und ganz bescheiden weist er darauf hin, dass gegenwärtige Frogs Zugang zu Apples neuem Wunderhandy hatten. Was wiederum anhaltende Begeisterung auslöste:
„Man kann nicht gut auf ein Mobiltelefon zeigen und sagen, das ist die kultische Ausführung dessen, was die Leute wollen. Der Blackberry kommt dem vermutlich am nächsten, aber alles andere an Telefon-Erlebnis ist einfach nicht da. Apples iPhone wird großartig sein, weil es ausdrückt: ‘Wenn du ein wirklich großartiges Erlebnis schaffen willst, hier ist die Messlatte.’“
Rolston sieht das iPhone schon groß und größer:
„Wir dürfen erwarten, dass Apple ein Ökosystem schaffen wird. Es wird wie mit dem Mac und dem iPod sein. Ich glaube, die Leute sehen die Umwälzung nicht. Sie unterschätzen, was Apple tatsächlich macht. Apple verlegt sein ganzes Geschäft auf diese Plattform. Man sehe sich nur die Gewinnspannen an, die sie mit den Macs erzielen, und stelle sich die gleichen Margen bei der hundertfachen Menge von Produkten vor.“
Der Frog verteidigt Apple gegen den Vorwurf, die iPhone-Software schränke völlig ein:
„Das iPhone wird die Möglichkeiten nicht stärker einschränken als die meisten Mobiltelefone. Das Potenzial eines Widgets ist nicht geringer als das eines durchschnittlichen Java-Applets.“
Das sind starke Worte und Meinungen aus der Frog-Perspektive. Es bleibt spannend, inwieweit ein mit solchen Erwartungen überfrachtetes Gerät am Ende überzeugen oder enttäuschen wird.
Nicht zuletzt wird auch die Fertigungsqualität noch eine Rolle spielen. In frischer Erinnerung sind verkratzte iPod-Displays, zweifelhafte Akkus und verblassende Tastaturbeschriftungen – als kämen Apples Produkte oft im Sprint durch die letzten Stufen der Qualitätssicherung.
(Martin Veitch/bk)