Microsoft Windows Home Server
Windows-Server im Wohnzimmer

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File-Server fürs heimische Wohnzimmer

Microsoft Windows Home Server

Nach Xbox und Media Center startet Microsoft die dritte Offensive ins heimische Wohnzimmer. Eine Multimedia-Revolution ist es aber nicht. Viel mehr als ein File-Server ist Microsoft nicht eingefallen.

Das digitale Zuhause steht im Mittelpunkt des Microsoft Home Servers. Derzeit noch in der Betaphase soll das Produkt Ende 2007 erscheinen und als heimische Multimediazentrale fungieren. Vom Windows Media Center unterscheidet sich der Testkandidat aber grundsätzlich: Er stellt Files im lokalen Netzwerk bereit, bietet aber auch einen Backup-Dienst und eine einfach gehaltene Benutzerverwaltung. Der Home Server arbeitet mit XP- und Vista-Clients zusammen und tauscht auch Dateien mit der Xbox 360 aus. Im Gegensatz zum Windows Server 2003 gibt sich die Software schon mit bescheidener Hardware-Ausstattung zufrieden: Eine auf 750 MHz getaktete Pentium-III-CPU und 512 MByte Arbeitsspeicher reichen aus.

Administration auf dem ClientDie getestete Beta 2 (Build 3790) richtet während der Installation fünf gemeinsame Ordner für Musik, Fotos, Videos, Dokumente und Programme ein. Jeder Nutzer erhält zudem ein Verzeichnis, auf das nur er Zugriff hat. Die Administration lässt sich von einem Client aus erledigen.

Neue Clients erkennt der Testkandidat automatisch. Nutzer müssen dazu lediglich eine Software auf diese PCs aufspielen (WSH Connector), um Kontakt mit dem Server aufzunehmen. Dieser spielt anschließend eine Konsole auf den Client auf, die als zentrale Schnittstelle für alle Benutzer dient. Admins verwalten mit der Konsole alle Ordner mitsamt ihren Berechtigungen und können bis zu zehn Nutzerkonten inklusive eines Gastkontos einrichten. Die Benutzerverwaltung ist recht unflexibel: Home Server fragt nur das Passwort des Nutzers, nicht aber seinen Namen ab. Will der Administrator sich unter einem anderen Konto anmelden, muss auch am Client das Konto gewechselt werden. User greifen mit Hilfe der Konsole auf ihre Server-Verzeichnisse zu und rufen so beispielsweise Videos, Bilder und Musik ab und teilen sie mit anderen Benutzern. Das klappt auch online. Über ein Webinterface, das sich über http://servername aufrufen lässt, haben Anwender jederzeit Zugriff auf ihre gespeicherten Files. Der Haken daran ist, dass das Webinterface einen laufenden PC mit aktiviertem Remote Desktop voraussetzt. Dieser ist zwar in den Geschäftsversionen von Windows XP und Windows Vista enthalten, nicht aber in den Heimanwender-Editionen.

Home Server mit Backup
Damit User-Daten nicht verloren gehen, sichert sie der Testkandidat automatisch. Das erste Backup startet, sobald die Konsole auf einem Rechner installiert ist, der am Netzwerk angeschlossen ist. Eine vollständige Systemsicherung macht Home Server allerdings nicht. Dafür sichert das Tool ausgewählte Dateien. Bei weiteren Backups werden nur noch geänderte Dateien gesichert. Zudem prüft Home Server, ob identische Dateien mehrfach im Netzwerk vorhanden sind. Einzelne Files oder Systemzustände spielt der Nutzer über die Konsole jederzeit wieder zurück. Alte Backups werden zeitgesteuert wieder gelöscht.

In der Beta 2 hat der Windows Home Server noch mit einigen Bugs zu kämpfen. Beispiel: Standardbenutzer können die Zugriffsberechtigungen anderer Benutzer ebenso ändern wie deren Passwörter. Kein Fehler, dafür aber ärgerlich ist, dass interessante Funktionen die teuren Business-Editionen von XP und Vista erfordern. Zudem lässt sich der Home Server nicht über WLAN ins Heimnetz einbinden.

Einfache Bedienung, sinnvolle Funktionen
Der Windows Home Server macht schon als Beta-Version einen befriedigenden Eindruck. Kann man allerdings auf die automatischen Backups verzichten, tut es auch ein normaler Samba-Server.

Microsoft Windows Home Server Beta 2
Hersteller: Microsoft
Internet: www.microsoft.de
Preis: noch nicht bekannt
Erster Eindruck: befriedigend

DAS IST NEU
Automatisierte Backups von Heim-PCs
Zugriff auf Daten und Heimrechner übers Web
Dynamisch erweiterbarer Speicherplatz

SYSTEMVORAUSSETZUNGEN
Betriebssysteme Clients mit XP SP 2, Vista
Prozessor Pentium III/750 MHz
Arbeitsspeicher 512 MByte

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