Red Hat entwickelt den „Globalen Desktop“
Red Hat arbeitet zusammen mit Intel an der Plattform. Die Produktion der Systeme soll durch lokale PC-Hersteller erfolgen. Diese Computer sind insbesondere für kleinere Firmen sowie Regierungen in Entwicklungsländern gedacht.
Die Software soll auch für Intels Classmate PC verfügbar werden, einem niedrigpreisigen Notebook für Schüler. Dieses Gerät steht einerseits in Konkurrenz zum OLPC-Projekt „One Laptop Per Child“, andererseits wurde die Software des „Global Desktop“ davon abgeleitet – 95 Prozent des Codes überschneiden sich. Es handelt sich um eine entsprechend angepasste Version von Red Hats Fedora Linux. Nicht übernommen wird die Benutzeroberfläche „Sugar“ von OLPC, aber Anwendungen wie Firefox und OpenOffice werden mit dabei sein.
Das Betriebssystem ist für den Juni angesagt und erscheint zunächst mit einer traditionellen Benutzeroberfläche. Kommende Updates sollen jedoch zu einem Modell führen, in dem sich traditionelle Anwendungen mit Online-Diensten integrieren.
Red Hats CTO Brian Stevens fand dafür auf dem Red Hat Summit in San Diego visionäre Worte:
„Für den Benutzer ist das Bild vom Desktop tot. Wir glauben nicht, dass die Nachbildung eines Windows-Musters in einem Open-Source-Modell geeignet ist, das Leben der Benutzer produktiver zu gestalten.
Die Benutzer sitzen nicht mehr isoliert herum. Die Windows-Vorlage fügt der Erfahrung des Benutzers nichts mehr hinzu.“
CEO Matt Szulik schlug in die gleiche Kerbe. Es sei entscheidend für die Firma, den Desktop neu zu erfinden. Das Projekt würde scheitern, wenn es einfach nur Windows kopierte:
„Der Versuch, ein Anhängsel des etablierten Anbieters zu werden, könnte nicht gut gehen. Die Landschaft ist übersät mit Leuten, die sich unbedingt als Element in dieser Infrastruktur integrieren wollten.“
(Tom Sanders vom Red Hat Summit in San Diego/bk)
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