Bundestag: Härtere Strafen für Computer-Hacker
Das Gesetz wurde im Bundestag gegen die Stimmen der Linksfraktion und eines SPD-Abgeordneten verabschiedet. Danach müssen Hacker, die Sicherheitssysteme überwinden und sich so unbefugt Zugang zu besonders gesicherten Daten verschaffen, mit einer Strafe rechnen. Das gilt auch für Hacker, die ohne kriminelle Absicht in fremde Systeme eindringen.
Unter Strafe gestellt werden auch Attacken aus dem Internet, bei denen Server durch eine Masse von Abfragen (DoS) bewusst blockiert werden. Das Programmieren und Verbreiten so genannter Hacker-Tools wird in Zukunft bestraft. In schweren Fällen sind Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren möglich.
Der Chaos Computer Club (CCC) kritisiert das neue Gesetz. So hätten die Abgeordneten gegen den ausdrücklichen Rat aus den Ausschüssen und seitens der Internetwirtschaft gehandelt. Andy-Müller Maguhn, Sprecher des CCC, kommentierte: “Das Verbot des Besitzes von Computersicherheitswerkzeugen öffnet auch dem Einsatz des Bundestrojaners Tür und Tor. Industrie und Bürgern wird systematisch die Möglichkeit genommen, ihre Systeme adäquat auf Sicherheit zu überprüfen. Dieses Verbot gefährdet die Sicherheit des IT-Standorts Deutschland.” (mt/mr)